Heute hat die diesjährige
Leipziger Buchmesse begonnen. Gestern wurde aus diesem Anlaß der
Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung an den Osteuropahistoriker
Karl Schlögel verliehen. Während die Jury des Preises im
vergangenen Jahr daneben gegriffen und den offenkundig unter Verfolgungswahn leidenden
Michail Ryklin ausgezeichnet hat, hat es in diesem Jahr den richtigen getroffen. Obwohl mit dem Preis vordergründig nur Schlögels Buch
"Terror und Traum - Moskau 1937" ausgezeichnet wurde, so darf man doch davon ausgehen, daß damit auch sein gesamtes bisheriges Schaffen gewürdigt wird.
Schlögel hat sich zu einem der besten Osteuropa- und Rußlandkenner entwickelt, die derzeit im deutschsprachigen Raum tätig sind. Seine Schriften sind geprägt von einer großen Weite und klarer Argumentation; sein Blick ist nicht von ideologischen Denkschemata verstellt (trotz oder vielleicht auch gerade wegen seiner K-Gruppen-Vergangenheit?). Aus diesem Grund kann man eigentlich alle seiner Bücher unbesehen empfehlen, auch wenn ich "Terror und Traum" selbst noch nicht kenne. Besonders lesenswert sind m.E.
"Das Russische Berlin - Ostbahnhof Europas",
"Die Mitte liegt ostwärts - Europa im Übergang",
"Petersburg - Das Laboratorium der Moderne 1909-1921",
"Go East oder die zweite Entdeckung des Ostens" und
"Im Raume lesen wir die Zeit - Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik".
Am Wochenende werde ich voraussichtlich ebenfalls auf dem Leipziger Messegelände vorbeischauen. Und morgen beginnt ja auch die
IWA in Nürnberg ...
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