Jetzt hat die Redaktion - m.W. erstmals - auf die anhaltende Kritik reagiert:
"Bei unserem Beitrag ging es nicht um die Frage, ob Verbrechen wie der Amoklauf in Winnenden durch eine Verschärfung des Waffenrechts zu verhindern sind. Das kann ernsthaft niemand annehmen. Allerdings muss die Frage erlaubt sein, wie groß das Sicherheitsrisiko ist, das von legalen Waffen in Privathaushalten ausgeht. Geschätzt sind das mehr als sieben Millionen scharfe Schusswaffen.Verantwortlich dafür ist eine gewisse Christine Adelhardt. Schön, daß das Machwerk von gestern jetzt auch einen Namen hat, der sich damit verbindet. Heute vormittag wollte man mir in der Redaktion noch keinen Ansprechpartner für meine Kritik nennen.
Dazu hat das Max-Planck Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in einer Studie nachgewiesen, dass in Deutschland jedes Jahr 20 bis 25 Menschen bei einem Tötungsdelikt innerhalb der Familie durch eine Schusswaffe sterben, die sich im legalen Besitz des Täters befindet.
Die reine Verfügbarkeit von Schusswaffen in privaten Haushalten begünstigt Familientragödien und Amokläufe, so das Institut.
Die häufig geäußerte Kritik, in unserem Beitrag würden Sportschützen allgemein diskreditiert, können wir nicht nachvollziehen.
Ausdrücklich heißt es in dem Bericht, dass die Mehrzahl der Sportschützen Sportler seien, die nur ihrem Hobby nachgehen.
Darüber hinaus haben wir die Ernsthaftigkeit des Schießsports durch die Sportler aus dem Leistungszentrum Suhl umfänglich dargestellt. Diese ausgewiesenen Sportschützen haben uns in den Hauptargumenten unseres Beitrages unterstützt. Auch diese engagierten Sportschützen sehen mit Besorgnis, dass sich unter dem Deckmantel des Sportes Menschen tummeln, die weniger Sportler als Waffennarren sind. Sorge bereitet den ausgewiesenen Sportschützen auch, dass das Image des Schießsports durch den zunehmenden Waffenfetischismus leidet.
Wie wir eindrücklich zeigen konnten, werden immer mehr Waffen als Sportwaffen angeboten, die nicht eigens für diesen Sport entwickelt wurden. Nach wie vor halten wir die Frage für legitim, warum zur Ausübung von Präzisionsschiessen die Waffen wie Kriegsgerät aussehen müssen und nachgebaute Militärwaffen eingesetzt werden.
Die in Deutschland nicht seltene Verfügbarkeit von großkalibrigen, halbautomatischen Waffen erhöht sicherlich die Zahl der Toten bei Amokläufen etc. Ein Gegenargument lautete, auch mit einer Kleinkaliberwaffe könne man töten. Sicher. Aber wenn die Einsatzkraft aller Waffen gleich wäre: warum wohl ziehen Soldaten nicht bloß mit Kleinkaliber in den Krieg?"
Man beachte bitte die von mir kursiv markierten Stellen: Das Druckluft- und KK-Schießen (solange es statisch ist) ist sonach "gut", Großkaliberschießen - vor allem aus Waffen, die wie pöses "Kriegsgerät" aussehen - ist "Waffenfetischismus", von dem sich die "guten und ernsthaften Sportschützen" natürlich voller Abscheu abwenden.
Divide et impera! Nachtigall, ick hör dir trapsen ...
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2 Kommentare:
Hab auch die Berichte in dem Forum des ARD gelesen. Bei der Stellungnahme der Reporterin merkt man meiner Meinung nach genau, das sie die Beiträge entweder nicht gelesen hat, oder aber sie ignoriert diese.
Ist die Zeit nicht wert die man für die Tastenanschläge vergeuded.
Ach übrigens, fast die selbe Stellungnahme von ihr steht in den Kommentaren der FAZ.
http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E9B81A742A71C486B85114413885418B7~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Legt wohl nicht viel wert auf Kritik.
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