Montag, 5. Januar 2009

Unbequeme Fakten

In letzter Zeit habe ich hier einige Male über die russische und sowjetische Geschichte sowie ihre Wahrnehmung im heutigen Rußland geschrieben. Deshalb soll auch dieser Bericht nicht unbeachtet bleiben. Darin zwei interessante Befunde: Erstens wollen die meisten Russen Denkmäler und Straßennamen aus der Sowjetzeit erhalten. Allerdings nicht, weil sie an sich so schön wären, sondern "als Teil der Geschichte" des Landes, den man nicht einfach so abstreifen könne.
Zweitens sind es gerade die - vornehmlich aus dem Mittelstand kommenden - Anhänger der Putin-Partei "Geeintes Rußland", die mehrheitlich für die Beseitigung der sowjetischen Symbolik plädieren. Letzteres dürfte die sinistren Verschwörungstheoretiker (vgl. z.B. hier und hier), die behaupten, unter Putins Regierung finde eine Rehabilitation der kommunistischen Herrschaft statt, ein großes Problem darstellen. Dem müssen diese Leute erst einmal beikommen. Ebenso der Tatsache, daß er die Repressionen mehrfach explizit verurteilt hat. Alles, was nicht ins eigene Bild paßt, wird von den Schreiberlingen konsequent ausgeblendet. Aber wir kennen das ja von der Journaille ...



PS: Ironischerweise ist es gerade die russische Opposition in Gestalt der Nationalbolschewisten um Eduard Limonow (manchmal mit Lenin-Bärtchen), die Garri Kasparows buntem Haufen namens "Das andere Rußland" als Schlägertruppe dienen und viel Wert auf totalitäre Symbolik legen, wie diese beiden Bilder belegen. Schöne "Demokraten". Tja, die Wirklichkeit kann manchmal sehr kompliziert sein ...


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