Montag, 19. Januar 2009

(Un-)Kritische Waffenzeitschriften

Beim Lesen der Berichte von der Shot Show ist mir dieser Text aufgefallen, der von einem Autor des SWAT Magazine stammt und m.E. das Selbstverständnis amerikanischer Waffenzeitschriften ganz gut widerspiegelt:
"[...]

They’re also fair to the Advertisers in the magazine, who all realize that their presence as advertisers does not mean that every piece of their gear will be referenced as the “greatest, bestest, newest, most uniquest, tacticalest” in an article every issue. In fact, S.W.A.T. doesn’t hesitate to point out when a training course or product may not be the best. That said, many people criticize all gun magazines in regard to the lack of critical or even negative articles. The fact is that unless a “bad” product is dangerous or is being really over-hyped as “the best” in other venues, there isn’t a need to take the time to write about it. There are plenty of good quality courses and products to write positive articles about and, at the end of the day, most people believe that that is a much better use of time and magazine space.

[...]"
Kritik an nicht gerade lebensgefährlichen Artikeln ist sonach also eine Verschwendung von Lebenskraft und Druckerschwärze. Aha. Erfreulich ist zumindest, daß die Tendenz der "Schönschreiberei" als solche nicht geleugnet, sondern nur gerechtfertigt wird. Nur ob das enttäuschten Käufern weiterhilft? Nun ja, solange die Anzeigen genug einbringen ...
Viel besser erscheint mir der kritische Ansatz, den etwa Visier pflegt. Dort schreckt man nicht davor zurück, schlechte Produkte eines namhaften Herstellers oder Importeurs auch als so zu kennzeichnen. Ein Beispiel dafür ist der Artikel von Ulrich Eichstädt über Hatsan-Luftgewehre im Februarheft. Dort heißt es im Fazit (S. 45):
"[...]

Diese Neuauflage der Mercury bringt wohl keinen Ruhm, nur das Modell 135 käme in die engere Auswahl. Die völlig undurchdachte und komplizierte Spann- und Ladetechnik der Torpedo-Luftgewehre erweist sich als Rohrkrepierer: nur etwas für Sammler von Skurrilitäten."
Hofberichterstattung würde sich anders lesen. Erfreulich, daß man in Bad Ems den Mut dazu hat und die Leser nicht mit "Alles ist gut"-Geschichten einlullt. :-)


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