Oder, besser formuliert: Aus welchen Quellen schöpfen sie ihre Informationen? Die großen Waffenzeitschriften Visier und DWJ können es bedauerlicherweise kaum sein. Mir war bekannt, daß beide mit sinkenden Auflagen zu kämpfen haben; ich habe aber nicht geahnt, daß es so schlimm ist.
Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern gibt für die Visier im März 2008 eine Druckauflage von 47.409 Exemplaren an. Exakt zwei Jahre vorher waren es noch 54.633. Oha! Für das DWJ werden erst gar keine Zahlen veröffentlicht; es steht aber zu vermuten, daß sie unter 50.000 liegen.
Zumindest bei Visier ist man sich - dem Vernehmen nach - über die Lage im klaren und sucht nach Abhilfe. Vielleicht gelingt es dem neuen Chefredakteur Sven Helmes, dem Blatt wieder ein klares Profil zu geben und die Redaktion mit einer ordnenden und sachkundigen Hand zu leiten. Beides hat man als Leser seit dem Rückzug David Schillers von diesem Posten bisweilen vermißt.
Jetzt aber zurück zur Ausgangsfrage: Woher beziehen die über eine Million deutscher Waffenbesitzer qualifizierte Informationen für ihr Hobby, wenn nicht aus den Fachzeitschriften, die alle zusammen (inkl. Caliber und SWM) wohl kaum mehr als 150.000 Leser erreichen dürften? Doch wohl nicht aus den dürren Hauspostillen der Schützen- und Jagdverbände? Sicher, für die Jäger gibt es auch noch die Wild & Hund (Auflage im März 2008 immerhin 81.400) und weitere spezielle Jagdzeitschriften. Doch selbst zusammengenommen ist es schwer vorstellbar, daß die genannten "kommerziellen" Blätter mehr als 400.000 Leser finden, wenn überhaupt. Sollte es damit sein Bewenden haben?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als wäre die Mehrzahl der deutschen Legalwaffenbesitzer ziemlich schlecht informiert (um nicht zu sagen: ahnungslos), gerade bei solche heißen Themen wie dem Waffenrecht. Und scheinbar wird dies z.T. nicht einmal als Mangel empfunden.
Mittwoch, 5. November 2008
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