Samstag, 22. November 2008

Kholodnoe Oruzhie - Kalte Waffen


Холодное оружие - kalte Waffen: Damit werben mehrere russische Messerhersteller für ihre Produkte. So beispielsweise die Fa. Kizlyar, beheimatet im nordkaukasischen Dagestan, die man in Deutschland nicht mehr groß vorstellen muß. Schließlich verfügt sie über einen regen Importeur und ihre Produkte sind auch im Messerforum schon hinreichend erörtert worden.



Etwas weniger bekannt ist da schon das Moskauer Unternehmen NOKS. Deren aktuelles Messerangebot ist zwar nicht klein, sagt mir persönlich allerdings nicht besonders zu. (Was vielleicht auch eine Folge des russischen Waffenrechts ist, wonach "Kampfmesser" erlaubnispflichtig sind.) In den 1990er Jahren hatte NOKS hingegen ein paar sehr schöne Modelle der Smersh-Reihe im Angebot - und auch einen deutschen Importeur. Außerdem scheint es Qualitätsprobleme zu geben. :-(



Bei meinen Recherchen für den letzten Filmbeitrag bin ich auf einen mir bisher unbekannten Hersteller gestoßen: die Firma AiR (dt.: A & R) aus Zlatoust (eine der russischen Waffenstädte). Deren Messerangebot (siehe u.a. hier, hier, hier und hier) ist sehr umfangreich und umfaßt zahlreiche interessante Modelle. Deshalb überrascht es nicht, daß sich auch russische Messersammler ihrer annehmen.
Da gibt es z.B. Nachbauten des Standardmessers der sowjetischen Aufklärer während des zweiten Weltkriegs - das Nozh Razvedchika (dt.: Aufklärermesser) NR-40 (quasi das sowjetische Gegenstück zum Fairbairn-Sykes-Dolch - in vielen WK-2-Filmen zu sehen) - die es, waffenrechtlich bedingt, in zwei Varianten gibt: zum einen als erlaubnisfreies Messer Shtrafbat (dt.: Strafbataillon; vgl. hier und hier), zum anderen als "ausgewachsenes" Modell unter dem Namen Razvedbat (dt.: Aufklärungsbataillon; vgl. hier).



Ich würde ja ein Exemplar des Razvedbat nehmen. Bei russischen Ladenpreisen von 2300 bis 3500 Rubel (umgerechnet ca. 68 bis 103 Euro, je nach Klingen- und Griffmaterial) kann man da, denke ich, nichts verkehrt machen. Ich habe schon schlechter verarbeitete Messer gesehen, die überdies auch noch teurer waren.
In Deutschland werden, wie ich gerade gesehen habe, einige AiR-Messer von Böker vertrieben - allerdings zu unverschämten Wucherpreisen (z.T. über 100 % teurer als in der RF), die man auch nicht mit den Kosten für den Export begründen kann. Dort scheint jemand sein faktisches Monopol schamlos auszunutzen. Da aber die Option des Selbstkaufs vor Ort aus rechtlichen Gründen entfällt, werde ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen ...



(Die (sehr schönen) Bilder stammen alle von AiR/AiK.)

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