Montag, 17. November 2008

Heerwesen der Neuzeit


Beim "Heerwesen der Neuzeit" handelt es sich um ein zehnbändiges Sammelwerk, welches in den 1980er Jahren erstmals erschienen ist und vor einigen Jahren auch bei Weltbild als preiswerter Reprint angeboten wurde. Die beiden Autoren - Siegfried Fiedler und Georg Ortenburg - haben zu fünf Epochen der europäischen Neuzeit von 1650 bis 1914 jeweils zwei Bände vorgelegt:
- 1500 - 1650: Strategie und Taktik der Landsknechte, Waffen der Landsknechte;
- 1650 - 1792: Strategie und Taktik der Kabinettskriege, Waffen der Kabinettskriege;
- 1792 - 1848: Strategie und Taktik der Revolutionskriege, Waffen der Revolutionskriege;
- 1848 - 1871: Strategie und Taktik der Einigungskriege, Waffen der Einigungskriege;
- 1871 - 1914: Strategie und Taktik der Millionenheere, Waffen der Millionenheere.


Beispielhaft sollen die beiden letzten Bände näher vorgestellt werden; die übrigen sind prinzipiell ähnlich aufgebaut.
Fiedler geht in "Strategie und Taktik der Millionenheere" zunächst auf die Charakteristik der Epoche 1871 bis 1914 ein. Sodann stellt er die deutsche und österreich-ungarische Staats- und Heeresorganisation dar. Dann folgen Einzelfragen wie der Rüstungswettlauf, das Kriegsbild vor 1914 und der Schlieffenplan. Mit am interessantesten sind die Abhandlungen über einzelne bewaffnete Konflikte der jeweiligen Epoche, hier z.B. der Zweite Burenkrieg und der Russisch-japanische Krieg. Abschließend wird noch kurz auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs eingegangen.
Ortenburgs "Waffen der Millionenheere" gliedert sich recht simpel in zwei Hauptabschnitte: die Waffe als Mittel des Krieges (u.a. Feuerwaffen, Blankwaffen, Verkehrs- und Nachrichtenmittel, Kennzeichnen von Waffen) sowie Soldat und Waffengebrauch (u.a. Wehrverfassung, Heeresbestandteile, Gefechtsformen, Zusammenwirken der Waffen, Kleiner Krieg, Festungen).



Es ist sicher nicht übertrieben, dieser umfangreichen Arbeit den Rang eines militär- und waffengeschichtlichen Standardwerkes beizumessen, auch wenn es von Anlage und Durchführung her stark auf Mitteleuropa bezogen ist. Die Bände sind durchgängig schwarz-weiß illustriert; jeder einzelne umfaßt rund 250 Seiten.
Eine klare Empfehlung für jeden militärgeschichtlich Interessierten; heute leider nur noch antiquarisch erhältlich.

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