Backyard Safari: Das Museum der Gardetruppen

Mittwoch, 12. November 2008

Das Museum der Gardetruppen

Direkt am Schloßplatz, gegenüber von Winterpalast und Admiralität, befindet sich das von Carlo Rossi erbaute (und für seinen Torbogen berühmte) frühere Generalstabsgebäude, in dessen Ostflügel ein weiteres Kleinod der St. Petersburger Museumslandschaft untergebracht ist. Die Sammlung, die über die Geschichte der Gardetruppen des zarischen Rußland informiert, ist erst wenige Jahre alt und gehört administrativ zur Eremitage. (Sie ist so unbekannt, daß es bis dato keinen Wikipedia-Eintrag darüber gibt. ;-))

Der Besucher hat im Jahr 2007 gemerkt, daß sich das Museum nach wie vor im Aufbau befindet. Alles wirkte ein wenig neu und man experimentierte offensichtlich noch mit der Präsentation der Exponate. Nichtsdestotrotz ist die Sammlung schon recht gut ausgestattet; dem Anschein nach zu einem Gutteil mit Leihgaben, die von nach 1917 emigrierten Exilrussen gekommen sind. Bei einem Gang durch die Räume kann man feststellen (wie so oft im heutigen Rußland), daß man sich intensiv um eine Neugewinnung und Neubewertung jener historischen Epochen und Gestalten bemüht, die während der kommunistischen Herrschaft verfemt worden waren. (Das zeigen z.B. auch die Diskussionen um den Bürgerkrieg und die Wlassow-Armee.)

Die Sammlung selbst stellt sich als klassisches Militärmuseum dar, in dem Bilder, Fahnen, Uniformen, Waffen, Orden und Ehrenzeichen und Erinnerungsstücke der kaiserlichen Garde gezeigt werden. Die Besichtigung sollte in einer bis anderthalb Stunden zu schaffen sein. Auch hier wartet der Museumsshop mit militärgeschichtlicher Literatur aus. Abschließend noch ein Hinweis: Da im Generalstabsgebäude auch heute noch Dienststellen der Streitkräfte untergebracht sind, finden am Eingang stichprobenweise Personenkontrollen statt.