Sonntag, 31. Mai 2009

31.05.2009: Video des Tages

In der letzten Woche fanden bei der Spezialeinheit "Witjas" in der Nähe von Moskau die Tests für die Verleihung des weinroten Baretts statt, welches in den Inneren Truppen (also der Bereitschaftspolizei) Rußlands eine ähnliche Bedeutung hat wie das Einzelkämpferabzeichen in der Bundeswehr. Wie das heutige Video belegt, wird dabei ganz schön ausgesiebt.




PS: Frohe Pfingsten!

Samstag, 30. Mai 2009

30.05.2009: Video des Tages

Mittlerweile gibt es eine Fortsetzung von John Plasters Lehrfilm "The Ultimate Sniper" mit dem Titel "Advanced Ultimate Sniper", welche im folgenden Trailer vorgestellt wird.




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Freitag, 29. Mai 2009

29.05.2009: Bilder des Tages



Die Moskauer Metro beeindruckt schon seit ihrem Bau mit zum Teil prächtig ausgestalteten Stationen, im Kommunismus als "Paläste des Volkes" tituliert. Aber auch in einigen nach 1991 neu gebauten Stationen haben sich die Architekten nicht lumpen lassen. So etwa in der 2008 eröffneten Station Slawjanski Bulwar (dt.: Slawischer Boulevard), welche im Westen der Metropole gelegen ist.

PS: Mehr Fotos findet man bei Metro Dream.













Donnerstag, 28. Mai 2009

Es geschehen Zeichen und Wunder ...

... in der deutschen Medienlandschaft. Dennn nach all der üblen Hetze, die während der vergangenen zweieinhalb Monate kübelweise über uns Waffenbesitzern ausgeschüttet worden ist, wirkt die gestrige Sendung "Querschüsse und Fehlschüsse - Der Streit um das Waffenrecht" vom Radiosender Bayern 2 geradezu als eine Wohltat an Objektivität und Sachlichkeit. Hier gibt es die Sendung noch einmal als Podcast im MP3-Format zum nachhören für alle Nichtbayern (wie mich ;-)).

28.05.2009: Video des Tages

Heute wird in Rußland der "Tag der Grenzschützer" begangen. Aus diesem Anlaß ein kleines Video der Zeitschrift Bratischka, welches Angehörige dieser Behörde im Einsatz zeigt, vor allem im unruhigen Tadschikistan und anderen mittelasiatischen Regionen, wo sie gegen Drogenschmuggler und von Süden her einsickernde islamistische Kämpfer vorgehen.
Das dazu gespielte Lied heißt "Pogran polosa" (dt.: Der Grenzstreifen).



Mittwoch, 27. Mai 2009

Änderungen im Waffenrecht

Heute haben sich Bundesregierung und die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD auf eine Verschärfung des Waffengesetzes als angebliche Konsequenz aus dem Amoklauf von Winnenden verständigt. Eine erste Einschätzung gibt die Rechtslupe:
"Die Bun­des­re­gie­rung hat heute dem aus dem Amok­lauf von Win­nen­den ent­stan­de­nen Drang nach Ak­tio­nis­mus nach­ge­ge­ben und möch­te eine Reihe von Än­de­run­gen in das be­ste­hen­de Waf­fen­ge­setz ein­füh­ren.

Da diese “Ver­bes­se­rung des Waf­fen­rechts” noch in die­ser Le­gis­la­tur­pe­rio­de er­fol­gen soll, hat das Bun­des­ka­bi­nett kei­nen Ge­setz­ent­wurf be­schlos­sen, zu dem vor der Zu­lei­tung an den Deut­schen Bun­des­tag der Bun­des­rat ja noch hätte Stel­lung neh­men müs­sen. Viel­mehr hat das Bun­des­ka­bi­nett eine vom Bun­des­mi­nis­ter des In­nern vor­ge­leg­te “For­mu­lie­rungs­hil­fe” für einen Än­de­rungs­an­trag zum Ent­wurf eines Vier­ten Ge­set­zes zur Än­de­rung des Spreng­stoff­ge­set­zes be­schlos­sen, den die Ko­ali­ti­ons­frak­tio­nen nun in das be­reits lau­fen­de Ge­setz­ge­bungs­ge­bungs­ver­fah­ren zum Spreng­stoff ein­brin­gen sol­len. Die Re­form des Spreng­stoff­rechts liegt der­zeit be­reits bei den Bun­des­tags­aus­schüs­sen, denen sie in ers­ter Le­sung zu­ge­wie­sen wur­den. Die Ko­ali­ti­on um­geht mit die­ser “For­mu­lie­rungs­hil­fe” für die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten also so­wohl den Bun­des­rat (zu­min­dest vor­läu­fig) als auch die erste Le­sung im Bun­des­tag.

Mit den nun vor­ge­se­he­nen Än­de­run­gen im Waf­fen­recht soll das Ziel ver­folgt wer­den, ins­be­son­de­re Ju­gend­li­chen den Zu­gang zu Waf­fen zu er­schwe­ren und si­cher­zu­stel­len, dass nur der Be­rech­tig­te Zu­gang zu Waf­fen hat. Tat­säch­lich sind in der “For­mu­lie­rungs­hil­fe” al­ler­dings noch eine Reihe wei­te­rer Ver­schär­fun­gen ver­steckt. Die be­schlos­se­nen For­mu­lie­rungs­hil­fe be­ruht auf Än­de­rungs­vor­schlä­gen einer kurz­fris­tig ein­ge­rich­te­ten Bund-​Län­der-​Ar­beits­grup­pe, die im Rah­men einer Ab­stim­mung mit den Ko­ali­ti­ons­frak­tio­nen im Deut­schen Bun­des­tag noch­mals ge­än­dert wur­den.

Die Än­de­run­gen sol­len - damit sie wegen des nahen Endes der lau­fen­den Le­gis­la­tur­pe­rio­de nicht der Dis­kon­ti­nui­tät an­heim­fal­len - noch vor der par­la­men­ta­ri­schen Som­mer­pau­se vom Ge­setz­ge­ber ver­ab­schie­det wer­den.

Im Ein­zel­nen sind fol­gen­de Än­de­run­gen des Waf­fen­rechts vor­ge­se­hen:

[...]" weiterlesen

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27.05.2009: Musik des Tages

Den Text dieses Liedes - "Hexenjagd" - sollten sich unsere Berufs-Schmierfinken einmal zu Herzen nehmen. :-(



Dienstag, 26. Mai 2009

War Mozart ein potentieller Amokläufer?

Ein weiterer herber Schlag für alle Gutmenschen und Waffenhasser: Der hochverehrte Wolfgang Amadeus Mozart war Teil einer Schützenfamilie. Die Salzburger Nachrichten decken auf:
"[...]

Was nur wenigen Mozartliebhabern bekannt ist: Die Familie Mozart war eine begeisterte Schützenfamilie! Das Scheibenschießen gehörte im Salzburger Tanzmeisterhaus zu den beliebtesten Sonn- und Feiertagsunterhaltungen.

[...]

Mozart schrieb am 4. Juli 1781 seiner "liebsten, besten Schwester" Nannerl aus Wien: "Nun wird wohl bald das Schützenmahl sein? Ich bitte solemniter auf die Gesundheit eines getreuen Schützen zu trinken; wenn mich einmal wieder das Bestgeben trifft, so bitte ich es mir zu schreiben, ich will eine Scheibe mahlen lassen." Mozart war damals 25 Jahre alt und seit sieben Jahren Mitglied der kleinen, aber feinen Schützen Compagnie seines Vaters Leopold. Das Bölzelschießen kannte er bereits seit 1763, wie ein Brief aus London bestätigt. Regelmäßig geschossen hat der erfolgreiche, aus Italien zurückgekehrte junge Opernkomponist aber erst ab dem Spätherbst 1773, als die Familie Mozart aus der endgültig zu klein gewordenen Wohnung in dem Geburtshaus in der Getreidegasse in die große, noble Wohnung auf dem Hannibalplatz, dem heutigen Makartplatz zog. Im hellen Tanzmeistersaal war nicht nur Platz genug zum Musizieren, sondern der hohe Raum eignete sich auch ideal zum Bölzelschießen.

Mit "Windbüchsen" oder "Bölzelbüchsen" Was war nun dieses "Bolz- oder Bölzelschießen"? Da Erzbischof Colloredo jede Sonn- und Feiertagsunterhaltung, also a l l e Spiele, ja sogar das Musizieren (!) in Privathäusern, Gast- und Kaffeehäusern bis 4 Uhr nachmittags strengstens verboten hatte, das Schießen auf dem Schießstand aber erlauben musste, nützten die schlauen Salzburger Bürger die Gelegenheit und vergnügten sich nach dem Sonntagsbraten mit dem lustigen und spannenden Bölzelschießen, bevor sie sich um Punkt vier Uhr an die Kartenspieltische setzten!

Geschossen wurde mit "Windbüchsen" oder "Bölzelbüchsen", heute würde man sagen: mit Luftdruckgewehren, auf eine 18 mal 18 Zentimeter große Holz- oder Papierscheibe auf eine Distanz von 8-10 Metern. Die kleinen "Bölzel" hatten eine Stahlspitze und Schweinsborsten als Führung. Der 1. Preis = "Das Beste" war meist ein Gulden, bei den weiteren Preisen ging es immer nur um Kreuzerbeträge. Ein Bestgeber oder eine Bestgeberin, denn Frauen nahmen gleichberechtigt an dem Wettschießen teil, stiftete die Preise, ließ eine lustige Scheibe mit einem originellen Text malen und musste auch für Speis und Trank sorgen. Um dieses Bölzelschießen zu organisieren, gab es in den Salzburger Bürgerhäusern mehrere "Compagnien" wie die große des Mozartfreundes Ferdinand von Schiedenhofen im Alten Rathaus oder eben die kleinere von Leopold Mozart im Tanzmeisterhaus. In ihren besten Zeiten hatten diese 14 Mitglieder, eine Schützenlade, ein Schützenbuch, strenge Regeln und Gesetze und da ein Schießen weder versäumt noch verschoben werden durfte, muss es zwischen 1773 und 1787 mindestens 500 "Schüsse" gegeben haben! In den Mozartbriefen ist fast einhundert Mal davon die Rede und in den Tagebüchern Nannerls wird das Bölzelschießen öfter erwähnt als musikalische Ereignisse. Wann immer Mozart auf Reisen war, wurde ihm genauestens über das Salzburger Schützentreiben Bericht erstattet, es wurde sogar stellvertretend für ihn geschossen.

Dank der vielen Leopoldbriefe kennen wir auch die verschiedenen (manchmal ziemlich frechen und derben) Texte Wolfgang Amadées. Im Winter 1777 kann man in einem Brief nach Mannheim lesen: "Gestern gab H: Zahlmeister das Beste, es war auf der Scheibe die Nannerl beym Clavier, wie sie sitzt und spielt, der Pimperl sitzt vor ihr auf dem Clavier und wartet auf. alles recht schön gemahlt, natürlich, sogar die Kleidung der Nannerl genau getroffen und auch der Pimperl. Keine Verse waren dabey, ich werde aber itzt hinnach etwas darauf schreiben."

[...]

Für den Sommer 1783 haben wir im Tagebuch seiner Schwester Nannerl eine Reihe hochinteressanter Hinweise auf das mozartische Lieblingsspiel. Es wurde im Tanzmeisterhaus zu Ehren der Wiener Gäste nicht nur jeden Sonntag ein großes "Schüssen" veranstaltet, sondern es gab auch ein Begrüßungs- und Abschiedsschießen, ein Geburtstagsschießen und noch eine Reihe "Extraschießen". Mozart musste dabei oft das Beste geben.

Übrigens war diese ganze Bölzelschießerei eine kostspielige Angelegenheit. Erstens musste man der Kassierin Nannerl ein Leggeld in die Schützenkasse bezahlen, zweitens musste man in regelmäßigen Abständen das "Beste" und andere Preise stiften, drittens musste man parallel dazu bei den Salzburger "Bildlmalern" à 30 Kreuzer dazu die Scheiben malen lassen und schließlich musste man sich auch eine eigene "Bölzelbüchse" kaufen. Eine neue kostete ca. 20 Gulden, wie wir von E. Schikaneder wissen. Auch Mozart besaß ein eigenes Scheibengewehr und im Verlassenschaftsverzeichnis Leopold Mozarts tauchen gleich zwei "Bölzl büchß mit eisernen Lauf" auf, welche bei der Versteigerung einmal 12 Gulden 1 Kreuzer und 5 Gulden 31 Kreuzer erbrachten.

[...]

Das Bölzelschießen in Salzburg, ebenso wie die anschließenden Kartenspiele, Gesellschaftsspiele, Lotteriespiele waren für Mozart ein wichtiger und unverzichtbarer Ausgleich nach seiner intensiven und anstrengenden Kompositionsarbeit. Er brauchte diese Ablenkung und meist harmlose Unterhaltung vor und nach den stundenlangen Noten- und Textschreibarbeiten in höchster Konzentration, sei es am Vormittag nach dem Orgeldienst im Dom oder in den Nächten, in denen er seine vielen Sonaten, Sinfonien, Serenaden, Märsche, Divertimenti, Messen, Lieder und Arien (KV 317-KV 366) in einem unbeschreiblichen Tempo niederschrieb. Das nachmittägliche Bölzelschießen brachte ihm Spannung und Unterhaltung, angenehme und auch wichtige Begegnungen. Es bot ihm unzählige Gelegenheiten zu Ausgelassenheit und es war eine willkommene Gelegenheit, die vielen menschlichen Enttäuschungen und beruflichen Fehlschläge früherer Jahre vergessen zu machen!

Und nun, da Mozart keine finanziellen Sorgen mehr hatte, wird er wohl, bis zum Tode des Vaters, geblieben sein, was er seit über einem Jahrzehnt ohne Unterbrechung war: Der "getreue Schütze" Wolfgang Amadée Mozart." vollständig lesen


Schießen war also auch für das österreichische Musikgenie eine erheiternde Freizeitbeschäftigung mit ausgleichender Wirkung. Hat ihn das zum gewalttätigen Amokläufer gemacht? Offenkundig nicht, ebensowenig wie Millionen anderer Schützen. Eine Tatsache, die vielen Akteuren in Medien und Politik nicht schmecken dürfte. Wird Mozarts Musik jetzt aus den Schulen verbannt, um diese als (vermeintlichen) "Hort der Gewaltfreiheit" zu erhalten? Werden junge Nachwuchsmusiker künftig ihre "Betroffenheit" und "Abscheu" vor dem Altmeister äußern, um sich so die Zuneigung des Mainstreams zu sichern?


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Waffenphilosophie
Erinnerung an Andreas Hofer

26.05.2009: Video des Tages

Im heutigen Werbevideo von Pyramyd Air wird das Preßluftgewehr Air Arms S410 vorgestellt.



Montag, 25. Mai 2009

Realistische Risikoanalyse


(Dank an "wahrsager" und WO.)

25.05.2009: Musik des Tages

Angesichts der Arroganz mancher deutscher Politiker wurde ich wieder an ein altes Lied aus der deutschen Revolution von 1848/49 erinnert. Nicht brutal und blutrünstig, sondern - im Vergleich etwa zur Marseillaise - doch eher feinsinnig. Ein typisch deutsches Huldigungslied eben. ;-)




Eine von mehreren Textvarianten lautet wie folgt:
"O hängt ihn auf!
O hängt ihn auf den Kranz voll Lorbeerbeeren!
Ihn, unsern Fürst,
Ihn, unsern Fürst, den wollen wir verehren.
O hängt ihn auf!
Ihn, unsern Fürst,
Ihn, unsern Fürst, den wollen wir verehren.

Du bist ein vie -,
Du bist ein vielgeliebter Fürst auf Erden.
O du müßt' hund -,
O du müßt' hundert Jahr' und älter werden!
Du bist ein vie -,
O du müßt' hund -,
Du müßt' hundert Jahr' und älter werden!

Wir treten dir,
Wir treten dir zu Ehren heut' zusammen.
Wohl in den Leib -,
Wohl in den Leibern lodern hell die Flammen.
Wir treten dir,
Wohl in den Leib -,
Wohl in den Leibern lodern hell die Flammen.

O wie gemein -,
O wie gemeinsam unsre Herzen schlagen,
Siehst du heut' aus,
Siehst du heut' aus den Worten, die wir sagen!
O wie gemein -,
Siehst du heut' aus,
Siehst du heut' aus den Worten, die wir sagen!

O wie es riecht,
O wie es riecht nach deinem Ruhm im Lande!
Aus deinem Mund,
Aus deinem Mund kam nie ein Wort der Schande!
O wie es riecht,
Aus deinem Mund,
Aus deinem Mund kam nie ein Wort der Schande!

Du hast 'nen Flo -,
Du hast 'nen Florentiner Hut auf'm Kopfe.
An deiner Brust,
An deiner Brust prangt mancher Stern am Knopfe.
Du hast 'nen Flo -,
An deiner Brust,
An deiner Brust prangt mancher Stern am Knopfe.

Es ehr'n dich Schwein -
Es ehr'n dich Schweinfurts starke Bürgerwehren.
Ein' Riesenros -,
Ein' Riesenrosenstrauß wir dir verehren.
Es ehr'n dich Schwein -,
Ein' Riesenros,
Ein' Riesenrosenstrauß wir dir verehren."

Sonntag, 24. Mai 2009

Arroganz der Macht

Die Arroganz und Heuchelei der politischen Klasse in Deutschland sind - mit Verlaub - brechreizerregend. Da wird dieser Tage mit Sekt, Häppchen und Medienberichten voller Selbstbeweihräucherung das sechzigjährige Jubiläum des Grundgesetzes gefeiert und gleichzeitig ebendiese Verfassung (ebenso wie die Landesverfassungen) mit Füßen getreten, wenn es nur dem eigenen Machterhalt dient. Da werden undurchsichtige Spielchen mit öffentlichen Petitionen und Kleinen Anfragen getrieben. Oder, noch schlimmer: Man weigert sich einfach, Anfragen von Bürgern zu beantworten. So geschehen mit meinem Schreiben an das hiesige Innenministerium vom März, in dem es um die geplante Änderung des Waffengesetzes geht und auf das ich erst nach nochmaliger Rückfrage (per Einschreiben!) die folgende (recht unwirsche) Reaktion erhalten habe:
"Sehr geehrter Herr [Krenkel],

sog. „Lobbyistenschreiben“ im Rahmen laufender Gesetzgebungsvorhaben sind nicht mit einer Petition im Sinne von Art. 19 LVerf. LSA zu verwechseln.

Weiterhin ist Herrn Minister Hövelmanns Auffassung zur aktuellen Diskussion des Waffenrechts hinlänglich bekannt. Herr Minister Hövelmann hat sich bereits am 24. April 2009 presseöffentlich wie folgt geäußert:

"Nach den jüngsten Gewalttaten mit Schusswaffen in Winnenden und Landshut diskutiert die Gesellschaft über den richtigen Umgang mit Waffen und ein Mehr an Sicherheit. Die gegenwärtige Diskussion muss jedoch mit Augenmaß geführt werden. Blinder Aktionismus nützt niemanden und führt nicht zu mehr Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger.
Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen, über die wir reden müssen.

Ich unterstütze die Diskussion um ein Verbot großkalibriger Schusswaffen im Sportschießen, zumindest aber eine Erhöhung der Altersgrenze für das Schießen mit derartigen Waffen.
Auch eine Begrenzung der Anzahl der Waffen scheint mir sinnvoll.

Wichtig aus meiner Sicht sind aber auch verdachtsunabhängige Kontrollen der Aufbewahrung von Waffen, allerdings sind hier verfassungsrechtliche Fragen im Zusammenhang mit Art. 13 GG (Unverletzlichkeit der Wohnung) zu prüfen.
Ebenso könnte ich mir vorstellen, dass Verstöße gegen waffenrechtliche Vorschriften härter bestraft werden.
Unstrittig unter den Ländern ist die Notwendigkeit der Einrichtung eines zentralen bundesweiten Waffenregisters.

Neben der Prüfung einer Novellierung des Waffengesetzes ist mir ist besonders wichtig, dass wir ein Verbot von kampfmäßigen Schießübungen erreichen.
Auf gleicher Schwelle steht für mich auch die Diskussion um ein Verbot von Paintball- und Gotchaspielen. Denn hier werden zum einen der Umgang mit Waffen und zum anderen das Schießen auf Personen unter teilweisen Realbedingungen simuliert. Die besten Übungsvoraussetzungen für einen Amokläufer!

Ich kann mir auch eine Amnestie für die Besitzer illegaler Waffen vorstellen, wenn sie diese freiwillig abgeben."

Mit freundlichen Grüßen

i.A.

Jan Weber

Leiter des Referates für Kabinetts-, Landtags-, Bundesrats- und Europaangelegenheiten, LMB
Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt"
Notabene: Mein erstes Schreiben datiert vom 29. März (!) 2009.
Ferner ist es eine Frechheit, wenn man den Brief eines direkt und unmittelbar von einem Gesetz betroffenen Bürgers zum "Lobbyistenschreiben" degradiert, für welches die Antwortpflicht gem. Art. 19 der Landesverfassung nicht gelte. So hebeln deutsche Politiker eines der ältesten Grundrechte aus, welches bereits in § 159 der Paulskirchenverfassung enthalten war und das für sie außerdem ziemlich folgenlos ist. Die abgehobene politische Klasse ist nicht einmal mehr gewillt, die Beschwerden der Bürger (vielleicht sollte man besser sagen: ihrer Untertanen) überhaupt anzuhören, geschweige denn, ihren Wünschen nachzukommen. Statt dessen sollen sich die aufdringlichen Untertanen mit allgemein gehaltenen Presseerklärungen abspeisen lassen.

Damit ist eine neue Stufe in der Entmündigung und Gängelung der Bürger erreicht; so schlimm war es nicht einmal im vielgescholtenen Kaiserreich. Auch 60 Jahre nach seinem Inkrafttreten hat es das Grundgesetz nicht vermocht, das obrigkeitsstaatliche Denken durch ein grundrechtszentriertes zu ersetzen. Willkommen in der Verfassungswirklichkeit jenseits aller Sonntagsreden. Armes Deutschland!

Da der Herr Weber sicher nur das geschrieben hat, was sein Herr und Gebieter - der Innenminister - denkt, so ist es nicht überzogen festzustellen, daß sich Hövelmann geistig offenbar niemals von der DDR-Mentalität freimachen konnte. Er ist eben immer noch der kommunistische Politruk, der jedwede Kritik entweder ignoriert oder abbürstet (nicht nur beim Thema Waffenrecht). Gefährlich wird es, wenn - wie im hiesigen MdI geschehen - sich eine solche totalitäre Geisteshaltung mit den technischen Kenntnissen bundesdeutscher Ministerialbürokratie verbindet.
Richtig dumm wird es allerdings, wenn der Minister ein Verbot "kampfmäßiger Schießübungen" fordert, obwohl ein solches bereits existiert (§ 27 VII WaffG). Die Inkompetenz der Mitarbeiter des MdI muß gewaltig sein - ebenso, wie ihr Wille zur Macht. Eine brisante Kombination.

In der vergangenen Woche hat sich endlich auch die SPD-Landtagsfraktion, vertreten durch ihren Innenpolitiker Bernward Rothe, gemeldet. Das Schreiben enthält nicht viel neues, ist aber insofern interessant, als es einen Einblick in die innerparteiliche Willensbildung ermöglicht. Fazit: Der Anti-Waffen-Kurs ist unstrittige Parteilinie, davon abweichende Privatmeinungen einzelner SPD-Funktionäre sind politisch irrelevant.
(Zum Lesen des Briefes bitte auf das Bild klicken.)



Damit ist natürlich klar, daß ich die SPD aus der Liste der für mich wählbaren Parteien gestrichen habe. Europa-, Kommunal- und Bundestagswahlen stehen hier in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr an. Und die SPD steht im Parteienranking in den östlichen "neuen" Ländern ohnehin nur auf Platz 3.

Foto: www.spd.de.

24.05.2009: Video des Tages

Das heutige Video stammt aus Italien und zeigt den Sportschützen Bruno Francesco während des Schießens mit der Freien Pistole.



Samstag, 23. Mai 2009

23.05.2009: Videos des Tages

Nicht nur in Moskau, auch in vielen anderen Städten Rußlands (und der gesamten früheren UdSSR) fanden anläßlich des Kriegsendes am 9. Mai Militärparaden oder Umzüge statt. So auch in St. Petersburg auf dem Schloßplatz zwischen Winterpalast und Generalstabsgebäude. Zwar nicht ganz so groß wie die Parade auf dem Roten Platz, aber für eine regionale Veranstaltung schon ganz ordentlich. Neben Truppen der Petersburger Garnison nehmen auch welche aus dem gesamten Leningrader Militärbezirk (vgl. hier und hier) teil.
















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Freitag, 22. Mai 2009

Zwei (relativ) neue Weblogs

Heute gilt es, zwei noch recht junge Waffenblogs anzuzeigen. Der erste wird von Johannes Hucke geführt und dreht sich - neben allgemeinen Waffenthemen - im Schwerpunkt um das Westernschießen. Die Seite ist offensichtlich erst im (Wieder-)Aufbau begriffen und der Betreiber hat noch viel vor.
Weiters führt jetzt auch der britische Waffenjournalist Nigel Allen ein Webtagebuch, in dem es schwerpunktmäßig um Druckluftwaffen geht. So konnte er z.B. kürzlich verkünden, daß das Kaliber 5,5 mm offiziell besser sei als 4,5 mm. ;-)

Schon etwas älter ist hingegen der Selbstversorgerblog, der vor kurzem auch eine Serie über Jagdwaffen gebracht hat. Und Kimberly Peterson hat eine Liste mit den fünfzig besten englischsprachigen Waffenblogs zusammengestellt.

22.05.2009: Video des Tages

Gestern hatte ich an dieser Stelle bereits ein paar Videos über die Luftpistole IZh-46 vorgestellt. Heute folgt noch einmal ein längerer Beitrag über diese Waffe aus Bulgarien.




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Donnerstag, 21. Mai 2009

21.05.2009: Videos des Tages

Heute folgen vier kurze Youtube-Videos über meine neue Luftpistole, die IZh-46 (M).













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Mittwoch, 20. Mai 2009

20.05.2009: Video des Tages

Im heutigen Video wird eine nach amerikanischem Geschmack modernisierte und "taktisch" aufgerüstete Kalaschnikow-Variante vorgestellt.




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Dienstag, 19. Mai 2009

Glock-Pistolen in russischen Diensten


Bereits im Februar 2009 hat die Meldung, wonach russische Beamte in Zukunft auch ausländische Pistolen verwenden dürfen, für Furore gesorgt. Konkret handelt es sich um einen Erlaß der Regierung, der es den Mitarbeitern der Generalstaatsanwaltschaft der RF (und insbesondere ihres Ermittlungskommitees) gestattet, neben Waffen russischer Provenienz auch dienstlich gelieferte Glock 17, CZ 75 oder Beretta 92 zur Selbstverteidigung zu führen. Bisher mußten sie sich mit der Makarow und der PSM begnügen. (Immerhin sind die Staatsanwälte schon seit 1999 bewaffnet, so daß dieser bissige Kommentar in der Sache unbegründet ist.)

Nicht zum ersten Mal ist damit deutlich geworden, daß sich die Glock-Pistolen auch in Rußland großer Beliebtheit erfreuen (siehe z.B. hier). Sie werden etwa von Spezialkräften der Polizei und anderer Sicherheitsbehörden geführt, die im Gegensatz zum Verteidigungsminsterium nicht dazu verpflichtet sind, ausschließlich im Inland produzierte Waffen und Ausrüstungen zu beschaffen. Ein Beispiel dafür ist die Spezialeinheit "Saturn" des Föderalen Strafvollzugsdienstes, deren Arsenal man hier besichtigen kann. Vor allem die dem Innenministerium nachgeordneten Behörden haben dem Vernehmen nach ein ganzes Sammelsurium an ausländischen Waffen zusammengetragen, inklusive H&K MP 5 und diversen Flinten.

Eines kann man aus der o.g. Entscheidung außerdem ablesen: Die im vergangenen Jahr begonnene Umrüstung der Kurzwaffen auf das Kaliber 9 x 19 mm ist ernstgemeint und wird fortgesetzt. Fraglich ist allerdings in Zeiten der Wirtschaftskrise, wieviel Zeit man dafür brauchen wird. Ferner dürfte klar sein, daß die normalen Streifenpolizisten niemals mit einer Glock oder Beretta ausgestattet werden; die teuren Importwaffen werden der Elite (oder solchen Beamten, die sich dafür halten) vorbehalten bleiben.

PS: Leider konnte ich kein zweifelsfrei authentisches Foto finden, welches einen russischen Polizeibeamten oder Soldaten mit einer Glock zeigt. Aber ich werde bei Gelegenheit weitersuchen.


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19.05.2009: Video des Tages

Heute gibt es nach längerer Zeit wieder ein Messervideo, diesmal über die Messer des deutschen Designers D. Pohl.



Montag, 18. Mai 2009

18.05.2009: Musik des Tages

Eine der weniger bekannten DDR-Bands war die Gruppe Kreis, hier mit ihrem Titel "Grusinischer Tee" (gemeint ist georgischer ;-)). Die Mimik des Laienkünstlers im Video muß man allerdings nicht mögen.



Sonntag, 17. Mai 2009

Filmkritik: "Apostol"

Webseiten, die es dem Besucher ermöglichen, Spielfilme online anzusehen, sind ein großer Segen des Internetzeitalters. Auf diesem Weg kann man auch Filme ansehen, von deren Existenz man zuvor nichts wußte. So ist es mir vor einigen Wochen mit der zwölfteiligen russischen Fernsehserie „Apostol“ (dt.: Apostel; vgl. hier und hier) aus dem Jahr 2007 ergangen, die auf Russianremote.com zur Verfügung steht. Beeindruckt hat mich nicht nur die filmische Umsetzung (inklusive der Leistung der Schauspieler), sondern vielmehr noch die Handlung.

Wir schreiben das Jahr 1942. Deutsche Truppen stehen tief auf dem Territorium der Sowjetunion. Ein junger Mann, vom Typ her Lebenskünstler und Kleinkrimineller, war in deutsche Gefangenschaft geraten und hat sich dort der Abwehr als Agent zur Verfügung gestellt. Bei der Infiltration in seine Heimatstadt wird er jedoch, zusammen mit einem Kollegen, erkannt, festgenommen und von den Organen des NKWD verhört. Anstatt auf deren Angebote für ein Doppelspiel einzugehen versucht er zu fliehen – und stirbt dabei. Dem leitenden NKWD-Offizier stellt sich nunmehr die Frage, wie er seine Pläne, mit dem deutschen Nachrichtendienst zu spielen, um die Hintermänner zu enttarnen, weiterverfolgen kann (Codename der Operation: Apostol). Dabei kommt er auf den Bruder des toten Agenten. Damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf.

Jener Mann ist das genaue Gegenteil seines Bruders: ein eher weicher, musischer Mensch, intellektueller Typ, Lehrer in einem kleinen Dorf, kinderlieb und frisch verheiratet. Kurzum: Er führt ein geradezu idyllisches Leben. Und mit dem Einbruch des Krieges und der Geheimdienstintrigen sollte sich das alles gründlich ändern. Die junge Familie wird schweren Prüfungen unterzogen und fast zerstört (man könnte insoweit an Hiob denken).
Es beginnt damit, daß er gegen seinen Willen dem NKWD beitreten und die Identität seines verblichenen Bruders annehmen muß. Zu diesem Zweck muß er sich – da Brillenträger – einer Augenoperation unterziehen. Problem: Der einzige Spezialist, der diese OP durchführen kann, sitzt im Gulag. Ergo muß er entlassen, zurück nach Moskau gebracht und wieder als Chefarzt eingesetzt werden. Kein Problem für den NKWD. Während der Rückfahrt erlebt der Zuschauer die erste von mehreren bedrückenden Szenen des Films: Der Wagen mit dem Ex-Gefangenen an Bord legt einen Zwischenstop in einem anderen Straflager ein, wo der begleitende NKWD-Mann seine Frau besucht, die dort inhaftiert ist. Dort sieht man den harten Burschen dann plötzlich weinen.

In diesem Stil geht es weiter. Erst wird einem Gefangenen als Lohn für seine Kooperation ein Freßpaket gegeben, doch fünf Minuten später bekommt er dann eine Kugel in den Kopf. Oder der leitende NKWD-Offizier wird wegen angeblicher Spionage und Erfolglosigkeit seiner Operation denunziert und von seinen eigenen Kollegen gefoltert. Seine alte Mutter, ebenfalls von der Folter zermürbt, bezichtigt ihren eigenen Sohn, ein deutscher Agent zu sein. Ja, so wird man sich die Realität im stalinistischen Sicherheitsapparat wohl vorstellen müssen; viele Quellen weisen in die gleiche Richtung.
Der junge Held des Films nimmt die vorgesehene Entwicklung. Er lernt seine Rolle als deutscher Agent, wird dann auch erfolgreich in die besetzten Gebiete geschleust und kann sich dort einleben. Doch um welchen Preis! Seiner Frau, die sich jetzt allein um ihren Adoptivsohn kümmern muß, ist gesagt worden, ihr Mann sei bei einem Verkehrsunfall umgekommen. Sie verlangt, die Leiche zu sehen und weiß hinfort, daß er noch lebt. Da sie sich nicht mit der amtlichen Version zufrieden gibt, wird sie in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, gefesselt und unter Drogen gesetzt. Daran zerbricht sie fast. Und als ob das alles nicht schlimm genug gewesen wäre, muß sie auch noch die Vergewaltigungen des Chefarztes über sich ergehen lassen. Ihr Junge befindet sich derweil in einem Kinderheim, aus dem er aber immer wieder wegläuft.

Am Ende des Films, das im Iran spielt, gelingt es dem Helden zwar, den deutschen Agentenführer zu enttarnen (sein eigener Vater!), doch auch dieser Erfolg ist bitter erkauft. So muß er seinen „väterlichen Freund“ aus dem NKWD (der inzwischen wieder im Amt und Würden ist) mit dem Tode bedrohen, um so die Ausreise seiner Familie aus der UdSSR zu erzwingen, da er mit ihnen gemeinsam ein neues Leben beginnen will. Der Film läßt allerdings die Frage, ob es tatsächlich zu einer Familienzusammenführung kommt, offen.

„Apostol“ ist nicht nur ein äußerst spannender Spionagethriller, sondern darüber hinaus auch eine eindrucksvolle Darstellung des stalinistischen Systems. Wer heute Täter ist, kann morgen schon Opfer sein (und umgekehrt). Die Obrigkeit geht rücksichtslos über Leichen; Mitleid oder Fürsorge für die eigenen Leute sind unbekannt. Statt einer für die Betroffenen nachvollziehbaren (System-)Rationalität herrscht die pure Willkür. Ein derartiges, strukturell unfreundliches bis unmenschliches Umfeld zwingt dazu, selbst hart und rücksichtslos zu werden, nur um zu überleben. Folglich hilft es auch nicht weiter, oberflächlich zu moralisieren und die Welt in Gute und Böse einzuteilen, denn dort es gelingt kaum jemandem, seine „Unschuld“ zu bewahren. Man kann den ungeheuren Druck, die starke psychische Anspannung, unter der die Betroffenen - zusätzlich zu allen physischen Leiden - gestanden haben, förmlich spüren.
Der Film trägt auf seine Weise dazu bei, das Leben in der Sowjetunion der Stalin-Ära besser zu verstehen. Ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.

Desweiteren ist bemerkenswert, daß „Apostol“ nicht in irgendeinem Samisdat-Studio entstanden ist, sondern vom offiziösen Ersten Kanal in Auftrag gegeben wurde (der auch den gestrigen Eurovisions-Wettbewerb veranstaltet hat). Damit gesellt sich diese Serie zu einer Reihe weiterer Filme, die in den letzten Jahren entstanden sind und den stalinistischen Terror kritisch aufgearbeitet haben. Das prominenteste Beispiel dafür ist wahrscheinlich die 2006 entstandene Verfilmung von Alexander Solschenizyns Buch „Der erste Kreis der Hölle“ (vgl. hier und hier); Auftraggeber war die staatliche Rundfunkanstalt WGTRK – im Kontext der russischen Gesellschaft also ebenfalls Mainstream. Bedauerlich ist nur, daß diese Tatsachen von manchen pseudoliberalen Volkspädagogen konsequent ignoriert werden, die statt dessen mit der Mär einer angeblichen Stalin-Renaissance im heutigen Rußland hausieren gehen.




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17.05.2009: Text des Tages


Heute ein Ausschnitt aus dem Dritten Aufzug von Schillers Drama "Wilhelm Tell": Ein rechter Schütze hilft sich selbst. Und: Früh übt sich, wer ein solcher werden will.

"Hof vor Tells Hause. Tell ist mit der Zimmeraxt, Hedwig mit einer häuslichen Arbeit beschäftigt. Walther und Wilhelm in der Tiefe spielen mit einer kleinen Armbrust.

Walther singt:

Mit dem Pfeil, dem Bogen,
Durch Gebirg und Tal
Kommt der Schütz gezogen
Früh am Morgenstrahl.
Wie im Reich der Lüfte
König ist der Weih -
Durch Gebirg und Klüfte
Herrscht der Schütze frei.
Ihm gehört das Weite
Was sein Pfeil erreicht,
Das ist seine Beute,
Was da kreucht und fleugt.


Kommt gesprungen.

Der Strang ist mir entzwei. Mach mir ihn Vater.

Tell:

Ich nicht. Ein rechter Schütze hilft sich selbst.

Knaben entfernen sich.

Hedwig:

Die Knaben fangen zeitig an zu schiessen.

Tell:

Früh übt sich, was ein Meister werden will.

Hedwig:

Ach wollte Gott, sie lernten's nie!

Tell:

Sie sollen alles lernen. Wer durchs Leben
Sich frisch will schlagen, muss zu Schutz und Trutz
Gerüstet sein.


Hedwig:

Ach, es wird keiner seine Ruh
Zu Hause finden.


Tell:

Mutter, ich kann's auch nicht,
Zum Hirten hat Natur mich nicht gebildet,
Rastlos muss ich ein flüchtig Ziel verfolgen,
Dann erst geniess ich meines Lebens recht,
Wenn ich mir's jeden Tag aufs neu erbeute.


Hedwig:

Und an die Angst der Hausfrau denkst du nicht,
Die sich indessen, deiner wartend, härmt,
Denn mich erfüllt's mit Grausen, was die Knechte
Von euren Wagefahrten sich erzählen.
Bei jedem Abschied zittert mir das Herz,
Dass du mir nimmer werdest wiederkehren.
Ich sehe dich im wilden Eisgebirg,
Verirrt, von einer Klippe zu der andern
Den Fehlsprung tun, seh wie die Gemse dich
Rückspringend mit sich in den Abgrund reisst,
Wie eine Windlawine dich verschüttet,
Wie unter dir der trügerische Firn
Einbricht und du hinabsinkst, ein lebendig
Begrabner, in die schauerliche Gruft -
Ach, den verwegnen Alpenjäger hascht
Der Tod in hundert wechselnden Gestalten,
Das ist ein unglückseliges Gewerb,
Das halsgefährlich führt am Abgrund hin!


Tell:

Wer frisch umherspäht mit gesunden Sinnen,
Auf Gott vertraut und die gelenke Kraft,
Der ringt sich leicht aus jeder Fahr und Not,
Den schreckt der Berg nicht, der darauf geboren.


[...]"



Bild 2: www.goethezeitportal.de; man beachte bitte auch die Inschrift der 25 Franken-Münze im letzten Bild: "In den Waffen liegen Freiheit und Frieden".

Samstag, 16. Mai 2009

Eine neue Luftpistole


Ich war es leid, mich mit einer doch relativ unpräzisen CO2-Pistole abzumühen, so authntisch sie auch aussehen mag. Gewiß, die CO2-Makarow ist eine nette Spaßwaffe, aber irgendwann will man auch etwas jenseits der 5 m treffen. Und da ich - wie meine regelmäßigen Leser wissen - ein Faible für russische Waffen habe, lag es nahe, sich nach einer Matchluftpistole aus Ishewsk umzusehen. Geworden ist es schließlich eine IZh-46 (vgl. hier und hier), die ich vor einigen Tagen als Gebrauchtwaffe erwerben konnte.

Sie ist in Deutschland auch unter dem Namen IJ-46 bekannt und wird vom Hersteller neuerdings als MP-46 tituliert. Gefertigt wurde die LP von Izhmekh; "Baikal" ist lediglich ein Handelsname. Deutsche Importeure sind Frankonia (569 €) und Helmut Hofmann (449 € - EVP). (Die Differenz ist übrigens ein schönes Beispiel dafür, wie bei - im internationalen Vergleich - preiswerten Waffen aus Rußland der Preis künstlich hochgetrieben wird.)

Nach der Freude über den Neuzugang ist bei mir ein wenig Ernüchterung eingekehrt, denn die Pistole befindet sich - zumindest äußerlich - in keinem guten Zustand: Flugrost an Lauf und Kompressionsraum, Schmutz und Waffenkontrollaufkleber am Griff. Ersteres rührt vermutlich von der jahrelangen Lagerung in einem Koffer mit Schaumstoffeinlagen, ohne daß die Waffe gepflegt worden wäre. Außerdem werde ich niemals verstehen können, wie Waffenbesitzer dazu kommen, schöne Holzteile mit solch häßlichen Aufklebern zu verhunzen - ein Indiz dafür, wie sehr in unserer Gesellschaft der Sinn für das Schöne abhanden gekommen ist. (Ja, ja, ich bin ein Holzfetischist. ;-)) Ferner scheint der Spannhebel ein wenig verbogen zu sein.

Der Griff ist mittlerweile gereinigt worden und muß jetzt noch trocknen. Dem Rost bin ich heute mit WD-40 und einem Lappen zu Leibe gerückt. Erfolglos. Deshalb wird in den nächsten Tagen eine Behandlung mit Stahlwolle folgen. Es sollte doch möglich sein, aus dem häßlichen Entlein wieder ein Schmuckstück zu machen, denn an den inneren Werten der neuen LP habe ich keine Zweifel. Sie schießt - sofern ich nicht noch eine böse Überraschung erlebe - mit Sicherheit besser als ich. ;-)



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16.05.2009: Videos des Tages

Im heutigen Film, der etwas über eine Stunde dauert, werden wertvolle Hinweise für das Gewehrschießen auf längere Distanzen gegeben:
"Long range shooting expert Darrell Holland takes you through a course of instruction guaranteed to improve your long range shooting skills. The initial discussion focuses on the rifle, ballistics, cartridges, and bullets. Judging range and equipment calibration are covered, along with a selection of optics and range finders. Shooting techniques are covered from the point of both a hunter and a tactical shooter. Darrell shows tips for bench and field shooting positions, and demonstrates them along with expedient methods and accessories for optimum accuracy. You'll see some incredible shooting at ranges out to 600 yards and learn how to make those shots. On a rainy day recently, I used the methods taught by Darrell in this course to score head shots three for three at 360 yards and three for three body shots on metal silhouettes at 600 yards. All in light rain with changing wind conditions. Exclusively for AGI customers we have developed and are including a set of invaluable tables for calculating your long-range shots."




(Zur Navigation zwischen den einzelnen Teilen bitte die Pfeiltasten rechts und links im Playerfenster nutzen.)

Freitag, 15. Mai 2009

15.05.2009: Musik des Tages

Nachfolgend der zweite Ohrwurm, den ich seit dem Wochenende immer wieder summe: "Nam nuzhna odna pobjeda" (dt.: Wir brauchen einen Sieg). Ursprünglich stammt das Lied aus dem Spielfilm "Belorusskij woksal"; es wird hier von Anita Zoj vorgetragen. Im Text geht es um ein (vermutlich imaginäres) 10. Luftlandebataillon während des Zweiten Weltkrieges.



Donnerstag, 14. Mai 2009

Schießausbildung in der DDR

Selbstverständlich haben auch die bewaffneten Organe der DDR ihre Angehörigen im Schießen ausgebildet. Einige der damals verwendeten Lehrmaterialien sind seit einigen Jahren öffentlich zugänglich, wovon nachfolgend drei Titel vorgestellt werden.

Vor einigen Jahren ist ein Reprint des NVA-Merkblattes 60/6 „Einsatzgrundsätze für Scharfschützen“ erschienen. Das Original stammt aus dem Jahr 1967 und behandelt alle Fragen, die man in einer solchen Schrift erwartet: Grundlagen, Beobachten, Entfernungsermittlung und Zielansprache, Schießdienst, Auswahl der Stellungen, Scharfschützeneinsatz im Angriff und in der Verteidigung. Bemerkenswert ist, daß das Merkblatt vom Dragunow als Standard-Scharfschützengewehr ausgeht und dessen Handhabung detailliert erläutert, obwohl zum Zeitpunkt des Erscheinens erst wenige Exemplare dieser Waffe in der NVA vorhanden gewesen sein dürften.
Kurzum eine interessante Schrift über einen Teilaspekt des deutschen Scharfschützenwesens. Man sollte bei der Lektüre allerdings im Hinterkopf behalten, daß das für diese Aufgabe vorgesehene Personal größtenteils aus Wehrpflichtigen und Reservisten bestand.



Ebenfalls nicht für den Durchschnittsbürger gedacht war der zweite hier zu besprechende Titel: „Methodische Hinweise für das Schießen mit den Pistolen Makarow und Modell 74“, 1986 erschienen in der Publikationsabteilung des MdI. Darin werden den Volkspolizisten nicht nur die allgemeinen Grundlagen des Pistolenschießens nahegebracht, sondern auch – wohl erstmals in der DDR – Combatschießtechniken (oder dem, was man damals dafür hielt) vermittelt, z.B. beidhändige Anschläge, Deutschüsse, Schießen aus Fahrzeugen und Deckungen usw.
Im Vergleich zu heutigen Lehrbüchern liest sich manches sicher erheiternd. Dennoch ist das Buch ein interessantes Zeitdokument. Vor allem wenn man im Hinterkopf behält, daß in der DDR Ende der 1980er Jahre an Plänen für eine großangelegte Polizeireform gearbeitet worden ist, die zur „Entmilitarisierung“ der Polizeikräfte und einer stärkeren Ausrichtung auf die Kriminalitätsbekämpfung führen sollte.

Eher für den Allgemeingebrauch gedacht war schließlich das im Militärverlag publizierte Büchlein „ABC des Schießens – Schützenwaffen“ (Berlin 1983). Den (angehenden) Soldaten sollen Grundkenntnisse in der Waffenkunde und im Schießen vermittelt werden, wobei das Spektrum vom KK-Gewehr bis zur Panzerfaust reicht. Dabei finden sich auch viele wertvolle Informationen, wird doch – DDR-typisch – auch intensiv auf die physikalisch-mathematischen Aspekte des Schießens eingegangen (Flugbahnberechnung, Haltepunkt bei beweglichen Zielen etc.).
Fazit: Das „ABC des Schießens“ ist nach wie vor eine interessante Lektüre, wenngleich vieles auf die in der DDR geführten Ordonnanzwaffen zugeschnitten ist. Es ist, wie auch die „Methodischen Hinweise für das Schießen mit den Pistolen ...“, nur noch antiquarisch – etwa im ZVAB – erhältlich.



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14.05.2009: Video des Tages

Im heutigen Video wird das Luftgewehrmodell Hunter Extreme aus dem Hause Gamo vorgestellt - und erhält (wie zu erwarten war) keine Bestnoten.



Mittwoch, 13. Mai 2009

Bedienungsanleitung für Backyard Safari

Es ist immer wieder traurig zu sehen, wie manche Besucher, die, von einer Suchmaschine kommend, hier auf Backyard Safari gelandet sind und nach kurzer Zeit wieder gehen, ohne die sie interessierenden Informationen gefunden zu haben. Teilweise sind sie wohl auch mit den technischen Möglichkeiten eines Weblogs nicht vertraut. Daher die folgende Kurzbedienungsanleitung.

1. Jeder Beitrag ist (in der Fußzeile) mit einem oder mehreren sog. Tags (manchmal auch Labels genannt) versehen. Dabei handelt es sich um Schlagworte, die bei der Kategorisierung der Beiträge helfen, z.B. "Druckluftwaffen", "Jagd", "Waffenrecht", "Russland" oder "In eigener Sache". Wenn ein Tag angeklickt wird, werden alle Beiträge, die mit selbigem gekennzeichnet sind, auf einer Seite dargestellt. Alle hier verwendeten Tag sind in der Schlagwortwolke auf der rechten Seite zusammengefaßt.

2. Die Tags sind noch relativ grob, so daß ich bei vielen Beiträgen am Schluß noch auf "Verwandte Beiträge" verweise, die mit dem gerade behandelten Thema direkt oder indirekt zusammenhängen.

3. Wenn das alles nichts gebracht hat oder wenn nach einem ganz bestimmten Begriff geforscht wird, dann kann Backyard Safari auch durchsucht werden: Entweder mittels des Suchfensters in der rechten Spalte oder über die Blogger.com-Zeile ganz oben.

4. Es kommt schließlich vor, daß ich zu einem Thema noch nichts geschrieben habe, obwohl eine Suchmaschine auf diesen Blog verweist. Das tut mir natürlich für den Betreffenden leid, ändern kann ich es allerdings nicht. Da bleibt dann nur der Weg zurück zu Google & Co.

Ist das Dummheit oder Böswilligkeit?

Der Stern hat sich erneut des Themas Waffenrecht angenommen und kritisiert die jetzt von der großen Koalition geplanten Maßnahmen als nicht weitgehend genug. Und dann wird unseren angeblich so zauderhaften Politikern Großbritannien als Vorbild hingestellt:
"[...]

Die deutsche Politik hätte sich ein Beispiel an Großbritannien nehmen müssen: Dort griff der Staat 1997 nach einem Amoklauf konsequent durch und verbot großkalibrige Waffen komplett. Hierzulande aber ereifert man sich lieber hysterisch gegen ein Spiel mit Farbkugeln."
Wenn man schon das britische Waffenrecht behandelt, dann darf man allerdings auch nicht unterschlagen, daß nach den weitreichenden Verboten die Gewaltkriminalität in den letzten Jahren geradezu explodiert ist. Ausführlicher hat sich jüngst der Waffenblog damit befaßt.
Mithin beweist Großbritannien in Punkto Waffenrecht nur eines: Schärfere Gesetze führen eben nicht zu mehr Sicherheit, denn der von den Waffengegnern behauptete Kausalzusammenhang existiert nicht. Quod erat demonstrandum. Für jeden, der auch bei der Gesetzgebung Wert auf Rationalität und empirische Erkenntnisse legt, hat sich der Verbotspopulismus damit ins Aus geschossen.

Dem kann oder will der Stern-Autor Sönke Wiese nicht folgen. Fragt sich nur, warum. Liegt dem die böse Absicht zugrunde, den deutschen Leser über die wahren Verhältnisse in England zu täuschen? Oder sind die Waffengegner so ignorant und dumm, daß sie unfähig sind, die Folgen der von ihnen favorisierten Rechtsentwicklung einzugestehen? Oder ist es vielleicht eine Mischung aus beidem?


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13.05.2009: Musik des Tages

Seit dem Wochenende habe ich zwei neue Ohrwürmer, die ich nicht recht loswerde. ;-) Der erste ist "Taljanotschka" - ein Lied über ein stolzes Mädchen, das einen Verehrer erst dann erhören will, wenn er mit einem Orden aus der Schlacht heimkehrt. Gesungen wird es hier am 09.05.2008 von Tanja Bulanowa.



Dienstag, 12. Mai 2009

Gebremster Start


Wie am vergangenen Freitag bereits angekündigt, konnte ich am Samstag erstmals einer offiziellen Field Target-Veranstaltung beiwohnen. Und ich muß sagen: Es stimmt, was man in den Foren über die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Sportler so liest. Auch an dieser Stelle vielen Dank an die Mitglieder des Leipziger Clubs für die freundliche Aufnahme, insbesondere an Thomas, "Kante" und den dritten Kollegen, dessen Name mir leider wieder entfallen ist.

Wenngleich ich aus verkehrstechnischen Gründen ohne eigenes Luftgewehr anreisen mußte (weshalb die Bewährungsprobe des HW80k noch aussteht), so war es dennoch möglich, einen Einblick in diese Sportart zu nehmen und interessante Gespräche zu führen. Zudem ist der Leipziger Schießstand zwar ein wenig abgelegen, aber dafür geradezu idyllisch - und somit hervorragend für den Outdoorsport Field Target geeignet. Es war schon schwer, manche Ziele überhaupt visuell aufzuklären - und dann soll man ein kleines Loch in deren Mitte treffen. Aber das werden wir noch üben. ;-)

12.05.2009: Video des Tages

Die CO2-Pistole Ti-Reks (im Deutschen auch Tirex oder Tyrex geschrieben) ist sehr stark an die MPis Kedr / Klin angelehnt (so wie die Yunker-3 an die AK-74 M). Diesen interessante CO2-Modell ist das Produkt der Kooperation der Firmen Zlatmash und Sagittarius, wobei die Fertigung in Slatoust erfolgt. (Zlatmash hat auch darüberhinaus ein paar nette Waffen im Programm.) Im folgenden Video wird die Ti-Reks nun vorgestellt und mit der CO2-Variante der Makarow-Pistole verglichen.




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Montag, 11. Mai 2009

11.05.2009: Musik des Tages

Im Nachgang zu den Feierlichkeiten anläßlich des Kriegsendes heute zwei Aufnahmen vom 09.05.2008 mit dem bekannten Lied "Katjuscha" in zwei etwas moderneren Interpretationen.






Sonntag, 10. Mai 2009

10.05.2009: Video des Tages

Gestern fand auf dem Roten Platz in Moskau die traditionelle Truppenparade anläßlich des Kriegsendes statt, die nachfolgend noch einmal (mit einem englischen Kommentar) wiedergegeben wird.




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Samstag, 9. Mai 2009

Briganten am Wege

Vor einigen Wochen habe ich dieses kleine Büchlein beim Stöbern in einer Berliner Buchhandlung entdeckt: „Briganten am Wege“. Darin beschreibt Dieter Richter die Abenteuer deutscher Reisender im Italien des 18. und 19. Jahrhunderts. Neben allerlei typischen Reiseunbilden (wie der Lustseuche) hatten sie vor allem mit dem ausgeprägten Straßenräuberunwesen, dem „Brigantaggio“, zu kämpfen. Neben unbekannteren Zeitgenossen zitiert Richter auch aus den Reiseberichten eines Goethe und Fontane und vermittelt so einen recht lebendigen Eindruck davon, wie es früher auf den Bildungsreisen in das Heimatland der Klassik zugegangen ist.
Kurzum: Ein interessantes und kurzweiliges Buch über Reisegewohnheiten und -abenteuer unserer Altvorderen.

Dem Thema Selbstverteidigung gegen die Wegelagerer wird übrigens ein eigenes Kapitel gewidmet (S. 41 ff.):
"Natürlich machte man sich bewaffnet auf die Reise (auch Goethe trug in Italien ein Paar Pistolen bei sich). Aber welche Waffe war wirklich geeignet, um den Reisenden am Tag und in der Nacht wirksam vor Raubüberfällen zu schützen? Auch dazu machen sich Reiseführer und Reiseberichte Gedanken. Darüber hinaus hatten vor allem die in der Branche führenden englischen Reise-Ausrüster eine Reihe von nützlichen Erfindungen auf den Markt gebracht, die den Reisenden Schutz und Sicherheit versprachen.

[…]

Die sicherste Waffe auf der Reise ist ein Dolch

Johann Daniel Neigebauer, 1826

Es sei dahingestellt, ob der folgende Vorschlag aus Neigebauers „Handbuch für Reisende in Italien“ realistisch war oder nicht. Unbequem war seine Ausführung in jedem Fall.

„Die sicherste Waffe auf der Reise ist ein Dolch, den man im linken Rockärmel trägt, so daß er durchaus nicht bemerkt wird und doch im Augenblick der Gefahr mit der rechten Hand unter dem linken Handgelenk ergriffen werden kann. Da aber die Zollbeamten den Reisenden oft sehr genau durchsuchen, so kann man besonders im Piemontesischen in sehr große Unannehmlichkeiten kommen, wenn ein Dolch gefunden wird; indem dort so strenge Verordnungen bestehen, daß Reisenden selbst gewöhnliche Taschenmesser weggenommen worden sind, wenn sie sich nicht das Abbrechen der Spitze gefallen lassen wollten.“"
Beim letzten Satz mußte ich unwillkürlich an Großbritannien denken. Wie man sieht, sind restriktive und unsinnige Waffengesetze keine Erfindung unserer Epoche.



Danach schildert der Maler Ludwig Emil Grimm die während seiner Italienreise 1816 getroffenen Sicherheitsvorkehrungen (S. 44 f.):
"Morgens früh, nachdem die Pässe mit Essig geräuchert und bespritzt und alle Plackereien vorüber waren, alle Gewehre gut geladen, ging es weiter. Der Wirt riet mir, Bedeckung mitzunehmen; da andere Leute uns aber gesagt hatten, die Bedeckung sei nicht viel besser als die Räuber selbst, so reisten wir allein ab. Rechts stundenweit das Ufer des Meeres, links die hohen Gebirge mit ihren Schluchten, alles mit blühenden Myrtenbüschen. Ich hieb mit meinem Säbel Büsche ab und steckte sie an und in den Wagen.

[…]

Wir blieben in Molo di Gaeta und fuhren wegen der Hitze gerade den gefährlichsten Weg in der Nacht weiter; Carlucci [der Kutscher] bat zwar dringend, zu warten bis zum Tag. Unsere Pistolen, etwa zehn gute Schüsse, waren in Bereitschaft, als wir in die Nacht hineinfuhren. Es dauerte auch nicht lange, als uns Carlucci aufmerksam machte auf mehrere uns entgegenkommende Figuren; die Pistolen wurden ergriffen und in Bereitschaft gehalten, jeder sollte seinen Mann vornehmen, um keinen Fehlschuß zu tun; so erwarteten wir, was kommen würde. Der Prestel [ein mitreisender Maler] war sehr ängstlich, aber sehr froh, wie die Sache vorüber war: es waren vorüberziehende Wallfahrer, Mädchen, Frauen, Kinder und Männer.
"


09.05.2009: Videos des Tages

Heute stellt John Plaster seine vielbeachteten Hinweise für die Ausbildung von Scharfschützen in filmischer Form vor. Darin ist auch für den zivilen Gewehrschützen mancher wertvolle Tip enthalten:
"The Ultimate Sniper Special Edition DVD is the dramatic visual compliment to the best selling book of the same name. In this film, Major Plaster takes you into the woods, and onto the shooting range for dramatic lessons in fieldcraft, marksmanship, and tactics. Join Maj. Plaster in a review of the latest sniper weapons, military and police camouflage, field gear and optics - Observe practical shooting drills used by professional snipers. - Learn wind and range estimation techniques plus the effective use of camouflage, - Watch demonstrations of the principles of stalking, counter sniping, and more."




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Freitag, 8. Mai 2009

Endlich eingeschossen ...


... habe ich heute mein HW80k. Natürlich nicht auf fixe Distanzen (das hatte ich schon vor Wochen getan), sondern Field-Target-mäßig von 9 bis 25 Meter - also auf die Entfernungen, die mit WBK-freien 7,5 Joule-Luftgewehren wettkampfmäßig bestritten werden. Nach mehreren Anläufen konnte diese Aufgabe heute endlich erledigt werden. :-)
Dabei ist mir aufgefallen, daß die Höhenverstellung des Zielfernrohrs bei 20 m endet. D.h. auf 20 m kann ich noch die Mitte des Fadenkreuzes auf das Scheibenzentrum richten, aber bei weiteren Schüssen muß ich mit den Punkten des Mil-Dot-Absehens arbeiten und entsprechend drüberhalten. (Damit wird Benchrest auf 25 m problematisch. :-( ) Zwischen 9 und 20 m war hingegen meist nur das Anpassen der Parallaxe erforderlich, ohne daß ich - wie theoretisch notwendig - hätte spürbar drunterhalten müssen. Auch etwas schönes.

Ich habe versucht, das ganze mit dem Ballistikprogramm ChairGun Pro noch einmal theoretisch nachzuvollziehen. Siehe dazu die obige Grafik. Darin kann man deutlich die relativ gestauchte Flugbahn der mittelschweren 5,5 mm-Diabolos erkennen (verwendet werden H&N FTT).
Heute ist außerdem das "Eichhörnchen" von Gamo bei mir eingetroffen und wurde während des Einschießens gleich mit genutzt. Auf jeden Meter kamen ein bis drei Schuß auf die Einschießscheibe und danach, wenn alles gepaßt hat, einer auf das Klappziel. (Ja, ich weiß, bei den Gamo-Teilen ist die Trefferzone gem. Reglement zu groß. Aber für den Anfang war es doch nicht schlecht. ;-))

Vielleicht schaffe ich es ja morgen endlich einmal nach Leipzig, um erstmals "richtig" Field Target schießen zu können. Und heute Abend schmökere ich (wieder einmal) in zwei Büchern, die ich während der letzten Monate immer wieder gern zur Hand genommen habe: "Total Airguns" und "The Art of the Rifle".

TV-Hinweis für den 9. Mai


Seit einigen Jahren war der 9. Mai auch im Terminkalender der deutschen Fernsehanstalten zu einem fixen Termin geworden, findet doch an diesem Tag auf dem Roten Platz in Moskau (und an vielen anderen Orten in der früheren Sowjetunion) traditionell eine Truppenparade anläßlich des Sieges im Zweiten Weltkrieg statt. Wenn die Bundeswehr schon nicht durch Berlin paradieren darf, so werden dem Zuschauer (und Gebührenzahler) wenigstens Einblicke in die Militärzeremonielle anderer europäischer Staaten gewährt. Frankreich kann am 14. Juli seine Revolution im deutschen Fernsehen ebenso feiern wie die britische Königin ihren offiziellen Geburtstag im Juni.

Auch in diesem Jahr wird man von Phoenix nicht enttäuscht und vermutlich sogar mit einem Livestream im Internet beglückt. Wer auf die - von einem fachlichen Standpunkt aus betrachtet - regelmäßig schwachen Kommentare deutscher Journalisten zu Militärthemen verzichten kann, dem sei der Livestream des englischsprachigen Senders Russia Today empfohlen. Und wer Russisch spricht, der kann direkt auf den Ersten Kanal oder RTR Planeta gehen und sich die dortigen Streams ansehen.

Beginn ist um 8.00 Uhr MESZ, also 10 Uhr Moskauer Zeit. In den vergangenen Tagen ist auch schon fleißig geübt worden, wie man hier sehen kann.
Nun denn: S prazdnikom! ;-)




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In dieser Woche hatte ich einen interessanten E-Mail-Austausch mit einem Bekannten aus einem Diskussionsforum, in dem eigentlich alle Punkte angesprochen worden sind, um die es beim sportlichen Schießen geht und die den Reiz dieses Sports ausmachen: Treffsicherheit unter verschiedensten Umweltbedingungen, Einfluß von Sonne und Wind, korrekte Vorhersage der Flugbahn der Geschosse (insbesondere bei größeren Distanzen), Wahl des richtigen Anschlags usw. usf. Vieles davon läßt sich unter den Oberbegriff Ballistik subsumieren.

Schießen ist somit erheblich mehr als eine Zen-Übung, bei der es ausschließlich auf Konzentration und (eine nur unter Laborbedingungen erreichbare) Präzision ankäme und die man mit „Lasergewehren“ hinreichend simulieren könne. Das versuchen uns zwar die Grünen in ihren pazifistischen Phantasien weiszumachen (vgl. hier und hier), doch zeigen sie damit nur, daß sie eigentlich keine Ahnung von dem Thema haben, über das sie reden.

Gerade die kleinen Unwägbarkeiten machen nicht nur das Schießen interessant, sondern das Leben insgesamt erst lebenswert. Das wird (hoffentlich) auch durch die heutigen Bilder vermittelt.










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