Samstag, 31. Januar 2009

31.01.2009: Spielfilm des Tages



Vor 172 Jahren, am 27. Januar 1837, duellierte sich der russische Dichter Alexander S. Puschkin mit dem Gardeoffizier Georges-Charles de Heeckeren d’Anthès. Puschkin wurde in diesem Gefecht schwer verwundet (Bauchschuß) und starb zwei Tage später. (Siehe auch hier.)
Uns modernen Menschen mögen Ehrenhändel wild und fremd erscheinen, im 18. und 19. Jahrhundert gehörten sie bei Offizieren und Akademikern aber einfach zum Leben dazu. Und Puschkin war nicht der erste Prominente, der im Duell gefallen ist.

Im Jahre 2006 wurde dieses "Letzte Duell Puschkins" (russ. Titel: Puschkin, poslednaja duel) verfilmt. Der Film erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Puschkins Sekundanten. Regie führte Natalja Bondartschuk, die Tochter des berühmten Sergej Bondartschuk.

Das erste Video ist nur ein Trailer zum Film - den es hier zudem online in der Originalversion (in voller Länge) gibt. Das zweite Video beinhaltet die englische Fassung des Films - allerdings nur die ersten fünf Minuten, für die Vollversion muß noch ein (kostenloser) Player installiert werden (siehe hier).


Freitag, 30. Januar 2009

30.01.2009: Video des Tages

Einen "taktischen Präzisionswettkampf" kann man ebenso mit Kleinkalibergewehren austragen, wie dieses Video, das in Südkalifornien entstanden ist, zeigt. :-) Vielleicht eine Anregung, die auch diesseits des Atlantik vermehrt aufgegeriffen werden kann, nicht nur in Tschechien.




Verwandte Beiträge:
Benchrestschießen mit LGs
Und noch eine Luftgewehrdisziplin
Dienstgewehrschießen mit CO2-Waffen

Donnerstag, 29. Januar 2009

Das Jagdmesser als Lebensretter

In Osttirol wäre ein achtjähriges Mädchen fast bei einem Skiunfall getötet worden, hätte nicht ein anderer Skifahrer ein Jagdmesser dabei gehabt und geistesgegenwärtig reagiert:
"[...]

Der Bauarbeiter (36) aus Debant reagierte blitzschnell als er gegen 14.30 Uhr die kleine Schifahrerin an ihrem Schal am Seil des "Babyliftes" hängen sah. "Ich war mit Sohn Fabian bergwärts unterwegs, als ich das Mädchen am Boden liegen sah", erzählte er. Da hätte der Abstand bis zum Ausstieg noch 50 Meter betragen.

Seil durchgeschnitten

Ohne zu zögern zog der gebürtige Mölltaler sein Jagdmesser aus der Hosentasche und versuchte das Seil an dem der Teller befestigt war, zu durchtrennen. Inzwischen fuhr ein Schilehrer zum Liftarbeiter und rief: "Lift sofort abschalten".

[...]"
Alles Gute für die kleine Fanny Knaus und ebenfalls die besten Wünsche für ihren Retter! In Deutschland hätte dieser Vorfall, bei dem es auf Sekunden ankam, leicht tödlich ausgehen können, sind doch seit dem 1. April 2008 einhändig zu öffnende Klappmessser - also der größte Teil der auf dem Markt befindlichen Taschenmesser - einem weitgehenden Führverbot unterworfen, indem der Gesetzgeber ihren lebensrettenden Werkzeugcharakter negiert. Dazu kommt dann noch die oft zu beobachtende Hilfsunwilligkeit, sei es aus Bequemlichkeit oder Unsicherheit.



Wie allergisch man in deutschen Sicherheitskreisen auf jedwede Art von Messern reagiert, mußte ich im vergangenen Jahr am eigenen Leib erfahren. Bei einem geschäftlichen Besuch auf der ILA 2008 mußten alle Besucher vor Betreten des Ausstellungsgeländes in Schönefeld eine Sicherheitsschleuse passieren. Der Veranstalter hatte auf seiner Webseite alle möglichen und unmöglichen Hinweise veröffentlicht, von dieser Sicherheitsmaßnahme aber nichts erwähnt. Und so wurden denn auch reihenweise Nagelscheren und Taschenmesser von einem privaten Sicherheitsdienst beschlagnahmt (und später der Polizei übergeben).
Als ich - naiverweise - mein Klappmesser dort zusammen mit Brieftasche, Schlüsselbund und Mobiltelefon in den Korb gelegt habe, ist den Sicherheitsleuten der Unterkiefer heruntergefallen. Hätte ich nicht Anzug und Krawatte getragen, wäre ich wahrscheinlich auf dem Boden gelandet und hätte Handfesseln angelegt bekommen. Am Ende konnte ich zwar erreichen, daß ich das Messer außerhalb des Geländes deponieren durfte, jedoch hat man mir unmißverständlich erklärt, daß die Wachschützer jedes Messer als gefährliche Waffe ansehen. Und seit dem Vorfall mit einem messerstechenden Amokläufer auf dem Berliner Hauptbahnhof sollte ihrer Meinung nach das Führen von Messern generell verboten werden.

Interessant, daß gerade diese Leute, die über keinerlei Polizeibefugnisse verfügen, sich so aufspielen als wären sie die Staatsgewalt und uns in waffenrechtlichen Fragen so in den Rücken fallen. Auf das Betreiben dieser Kräfte hin entsteht in Deutschland langsam eine waffenrechtliche Dreiklassengesellschaft: oben die behördlichen Waffenträger, dann die privaten Sicherheitsdienste und ganz unten die Normalbürger. Das zeigt sich schon im jetzigen § 42a WaffG: Während dem Normalbürger das Führen von den dort genannten Waffen und waffenähnlichen Gegenständen zum Zwecke der Selbstverteidigung verboten ist, gelten Ausnahmen für berufsbedingtes Führen. D.h. im Ergebnis, daß ich selbst keine Verteidigungsmittel mitführen darf, daß aber, sollte ich reich genug sein, um einen Wachdienst anzuheuern, dessen Mitarbeiter dann sehr wohl führen dürfen.
Das ist ein Feld, dem wir als private Waffenbesitzer vermehrt Aufmerksamkeit zuwenden müssen, sonst wird uns die Sicherheitsindustrie noch manche unangenehme Überraschung bereiten.



Das ist aber noch gar nichts im Vergleich zu Großbritannien. Dort wird jetzt schon per Internetfahndung nach den Besitzern so gemeingefährlicher "Waffen" wie Küchenmesser gesucht, anschließender Hausbesuch durch die Polizei nicht ausgeschlossen:
"[...]

Hundreds of weapons have been taken off the streets of Glasgow six months after police started using the web to crack down on gang violence.

[...]

“We’re looking for anyone who is brandishing offensive weapons or blades,” Holly told Newsbeat.

[...]

Even when pictures are taken in private, though, which isn’t technically breaking the law, he says the weapons are so dangerous his officers pay a visit to the people involved.

[...]

“We show the parents their pictures,” he explained, “recover the weapons and make sure they know that behaviour is unacceptable.

[...]

“We have large kitchen knives, axes, samurai swords, baseball bats, a huge number and different type of weapons - in simple terms weapons that can kill.”

[...]"
Ob dieser verrückten/verlogenen/absurden/etc. Aktion bin ich, ehrlich gesagt, sprachlos. Ich wußte schon zuvor, daß es auf der Insel schlimm ist. Aber so schlimm ...? Man lese dann nur einmal diesen Artikel: "Oasis star wants action on knives". Die sind doch alle nicht mehr normal! :-(

Die Messereinsammler merken in ihrer Verblendung nicht einmal, wie absonderlich ihr Verhalten und wie weltfremd ihre Vorstellungen sind. Stattdessen grinsen sie in die Kamera, als hätten sie ein paar Schwerstverbrecher dingfest gemacht. Diese Polizisten und ihre politischen und medialen Anstifter sind realitätsblinder als es die SED-Parteisekretäre in der - Gott sei Dank! - untergegangenen DDR jemals waren! Und dann exportieren die Briten ihre Interpretation von "Freiheit" und "Menschenrechten" auch noch mit Gewalt in andere Weltgegenden wie den Irak. Ironisch, nicht?



Verwandte Beiträge:
Wird Polizisten jetzt das Tragen von Waffen verboten?
Bajuwarische Verhältnisse
Der Untergang des Empire

Bilder: www.kleinezeitung.at (1), Krenkel (2 + 3), BBC (4).

Über Kaliber für Infanteriewaffen ...


... wurde vor kurzem im Firearm Blog sehr intensiv diskutiert. Ausgangspunkt war ein Text von Sven Ortmann (der übrigens auch einen Blog und eine Seite über PDWs betreibt).
Neben höchst interessanten Argumenten kam es allerdings auch zu vereinzelten Untergriffigkeiten gegen Ortmann, der des "Antiamerikanismus" verdächtigt wurde, da er sich geweigert hat, in ein undifferenzierte Loblied à la "In den USA ist immer alles super" einzustimmen oder zuzugeben, daß ausschließlich dort gute Waffen gebaut würden. Bedauerlicherweise muß man einen derart engstirnigen Nationalismus auf amerikanischen Waffenseiten immer wieder feststellen. :-( Es ist der Moderation von Steve, dem Betreiber des Firearm Blogs, zu verdanken, daß die Diskussion dann doch noch halbwegs im Rahmen geblieben ist. Nichtsdestotrotz eine interessante Lektüre.


Verwandte Beiträge:
Neues von Izhmash
Abschied von der Kalaschnikow?
Nationalcharakter?
AR-15 goes AK-74
Das Kaliber 9 mm Makarow

29.01.2009: Videos des Tages

Wir sind immer noch mitten im kalten Winter, was ein guter Grund ist, um sich (noch) einmal mit der Einrichtung eines Camps zu dieser Jahreszeit zu beschäftigen. ;-)




(Video 1)



(Video 2)

Mittwoch, 28. Januar 2009

28.01.2009: Gedicht des Tages

Wenn man die Nachrichten aus Afghanistan liest, sollte man sich der Geschichte der kriegerischen Völker dieses Landes erinnern. Nicht nur die Sowjets haben sich dort in den 1980er Jahren eine blutige Nase geholt, schon im 19. Jahrhundert mußten die Briten dieselbe Erfahrung machen. Daran erinnert dieses Gedicht von Theodor Fontane aus dem Jahre 1847:
"Das Trauerspiel von Afghanistan

Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
„Wer da!“ – „Ein britischer Reitersmann,
Bringe Botschaft aus Afghanistan.“

Afghanistan! er sprach es so matt;
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir Robert Sale, der Commandant,
Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

Sie führen in’s steinerne Wachthaus ihn,
Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
Er athmet hoch auf und dankt und spricht:

„Wir waren dreizehntausend Mann,
Von Cabul unser Zug begann,
Soldaten, Führer, Weib und Kind,
Erstarrt, erschlagen, verrathen sind.

„Zersprengt ist unser ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt.“

Sir Robert stieg auf den Festungswall,
Offiziere, Soldaten folgten ihm all’,
Sir Robert sprach: „Der Schnee fällt dicht,
Die uns suchen, sie können uns finden nicht.

„Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
So laßt sie’s hören, daß wir da,
Stimmt an ein Lied von Heimath und Haus,
Trompeter, blas’t in die Nacht hinaus!“

Da huben sie an und sie wurden’s nicht müd’,
Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.

Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
Sie bliesen – es kam die zweite Nacht,
Umsonst, daß ihr ruft, umsonst, daß ihr wacht.

Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
Vernichtet ist das ganze Heer,
Mit dreizehntausend der Zug begann,
Einer kam heim aus Afghanistan.
"

Dienstag, 27. Januar 2009

Dominante Marken


Bei der Betrachtung von aktuellen Bilder (z.B. hier und hier) des Luftgewehrklubs in St. Petersburg fällt auf, daß man dort mittlerweile von Diana-Luftgewehren - die in ganz Osteuropa eine dominierende Rolle spielen - abgekommen und bei Waffen von Weihrauch, insbesondere dem HW97, gelandet ist. ;-)
Im Preßluftbereich scheint mir Steyr auf dem Vormarsch zu sein. Warum allerdings schreibt diese Firma auf ihrer Webseite über das LG 110 High Power:

"Die Power dieses Field-Target-Gewehrs erweitert um eine extrem wiederstandsfähige Bauweise für den Einsatz im rauen Terrain - so präsentiert sich das LG 110 HIGH POWER.

[...]

Der ergonomisch perfekt geformte Schaft spart Gewicht und ermöglicht einfachstes Handling und damit rasches Visieren. Das STEYR LG 110 HP eignet sich hervorragend für Field-Target-Bewerbe, sein Haupteinsatzgebiet stellt aber die freie Wildbahn dar."
Mit dieser gewundenen Formulierung ist wohl die Jagd gemeint. Nur warum schreibt man das nicht? Etwa aus Angst, die verzärtelten, nur an den Anblick von abgepacktem Supermarktfleisch gewöhnten Kunden in Mitteleuropa könnten sich von Steyr abwenden? Auch in der englischen Version der Seite wird dieser Eiertanz vollführt. Auf der russischen ist hingegen ganz unbefangen von der Jagd (russ.: Ochota) die Rede. Tja, was lernen wir daraus ...


Verwandte Beiträge:
Luftgewehrschützen in St. Petersburg
05.11.2008: Video des Tages

Gute Aussichten


Nach längerer Abwesenheit habe ich heute wieder einmal die Webseite der britischen Benchrest-Schützen besucht und dabei festgestellt, daß es dort ein neues Forum gibt, welches zwar noch nicht sehr rege frequentiert wird, aber dennoch bereits ein paar interessante Beiträge enthält. So z.B. diesen:
"Many years ago when I was a clay pigeon shooter I had a fairly expensive grade 5 Browning over & under. A fellow club mate had the grade 6, the only difference between the two was the engraved dogs and ducks on the action were gold plated on his. When I asked him why he had paid an extra £600 for a gun that shot no better than mine, he said “well, when I miss, at least I have something nice to look at.”
Now you know why I like pretty rifles." ;-)
Ferner habe ich - nicht zum ersten Mal - registriert, daß im Luftgewehr-Benchrest LGs im Kaliber 5,5 mm nicht gerade selten sind - ganz im Gegensatz zum Field Target. (Was mich natürlich erfreut hat. :-))

Für das Jahr 2009 ist auch ein internationaler Fernwettkampf geplant, der von Steyr gesponsort wird. Mal schauen, ob man dort etwas machen kann. Vor einigen Monaten hatte ich Kontakt mit dem Deutschen Benchrestverband, der mir mitgeteilt hat, daß hierzulande noch keinerlei LG-Aktivitäten stattfinden. Erstmal muß ich jedoch mit meiner eigenen Bench in die Puschen kommen ... wenn es doch endlich wärmer werden würde.

Auf der Seite gibt es jetzt auch nette Downloads, etwa ein Handbuch "The Art of Shooting" oder eine Benchrestsimulation als Computerspiel.


Verwandte Beiträge:
Benchrestschießen mit LGs

Der Untergang des Empire

Ich habe schon immer gesagt, daß Sean Connery und Roger Moore die einzig wahren James Bond-Darsteller waren. Und daß die besten Bond-Filme diejenigen nach der Originalvorlage von Ian Fleming sind. Bestätigt wurden diese Vorbehalte kürzlich von Daniel Craig in einem Interview, worin er mitgeteilt hat, daß er Angst vor Waffen habe: "James Bond is afraid of guns".
Der gute, alte James Bond ist dahin. Ebenso wie das Empire, dem er in der Stunde seiner Auflösung gedient hatte. Die Nation, die früher die halbe Welt beherrscht hat, empfindet es heute als selbstverständlich, daß sich Geheimagenten vor Waffen fürchten. Tony Blair & Co. haben mit ihrer kollektiven Gehirnwäsche offenbar ganze Arbeit geleistet. :-(

27.01.2009: Video des Tages

Heute vor 172 Jahren, am 27. Januar 1837, fand in St. Petersburg das berümt gewordene Duell, in dem Alexander Puschkin schwer verwundet wurde, statt. (Am Samstag werde ich darauf noch weiter eingehen.)
Puschkin selbst hatte das Thema des Ehrenhändels schon zuvor in seinem Roman "Eugen Onegin" verarbeitet. Dieses Video besteht aus Szenen der Verfilmung des Buches aus dem Jahre 1999. Die Musik mit dem Titel "Romeo und Julia" stammt von Prokofjew.



Montag, 26. Januar 2009

Zwei Fundsachen ;-)


1. Der (vom Aussterben bedrohte) Pandabär als neues Maskottchen der chinesischen Volksbefreiungsarmee? ;-) (Quelle)


2. Eine nette Lebensweisheit von Rudyard Kipling:
"Ein Mann kann niemals zuviel Rotwein, zu viele Bücher oder zuviel Munition haben."

In eigener Sache: Linklisten

Ein seit längerem geplantes Vorhaben ist heute realisiert worden: Da die Anzahl der waffenbezogenen Verweise stark zugenommen hat und die eine Linkliste auf der rechten Seite mittlerweile zu unübersichtlich geworden ist, habe ich die Links aufgeteilt. Einmal in "Waffen allgemein", zum zweiten in "Druckluftwaffen". Webseiten, die sich zwar mit letzteren beschäftigen, aber darüberhinaus auch andere Schwerpunkte haben - z.B. Co2air.de, Benchrestseiten - sind in der allgemeinen Rubrik verblieben.
Ferner sind die waffenrechtlichen Verweise jetzt auf eine "sonstige" Linkseite (wie schon Waffensammeln und Militärgeschichte) gepackt worden und verschwinden damit von der Hauptseite.
Hoffentlich wird Backyard Safari so übersichtlicher und leichter händelbar.

Dienstgewehrschießen mit CO2-Waffen


Das Civilian Marksmanship Program (CMP) ist ein von der US-Regierung (mit-)finanziertes Programm, das u.a. der Ausbildung junger Menschen im sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Schußwaffen sowie der Förderung des Schießsports dient. Zu diesem Zweck werden auch diverse Wettbewerbe veranstaltet, naturgemäß vor allem mit großkalibrigen Dienstgewehren, deren Höhepunkt die legendären "National Matches" in Camp Perry sind, die von der NRA und dem CMP organisiert werden.

Doch auch Luftgewehre finden dort Verwendung. So plant das CMP etwa die Einführung einer Disziplin für "AR-type air rifles". In diesem Kontext ist die Neuentwicklung eines AR-15-CO2-Gewehrs von Pilkington (vgl. hier und hier) zu sehen, das auf der Shot Show der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Auch die Fa. Creedmoor Sports arbeitet - wohl gemeinsam mit Anschütz - an einer ähnlichen Waffe. Somit ist das Pilkington-Modell nicht als abseitige Kuriosität anzusehen und wir dürfen gespannt sein, was die nächsten Monate und Jahre insoweit an Neuheiten auf dem Druckluftwaffenmarkt noch bringen werden.
(Vielleicht sollte ich meine Entscheidung noch so lange aufschieben?)

Nachfolgend ein Auszug aus den vorläufigen Regeln des neuen "National Match Air Rifle":
"The one-day program features courses of fire that will be familiar to National Match highpower rifle competitors. There will be 20-shot standing as well as 30- and 60-shot prone, sitting and standing events. Both will be fired on highpower rifle targets reduced for firing at 10 meters. Shooters have the option of firing either 1) sporter class air rifles (loaner air rifles will be available), 2) match/precision class air rifles or 3) competition air rifles built on AR-type platforms. There will also be a Novice Prone Match that can be fired by younger juniors who are just getting started in target shooting [...]" (weiterlesen)
Eine interessante Anregung. Darüberhinaus wird vom CMP auch eine Online-Zeitschrift herausgegeben, in der u.a. hilfreiche Tips von Profischützen wiedergegeben werden, z.B. "Keep it Steady - The Elements of a Good Prone Position", "What Sight Picture Is Best For You?", "Crossed-Ankle Sitting Position" oder "It's Just a Sling".

Auch für uns Europäer sicher keine schlechte Lektüre. :-)


Verwandte Beiträge:
Ein AR-15 als Luftgewehr ...
Jeff Cooper über die Kunst des Gewehrschießens
"Total Airguns"
Benchrestschießen mit LGs
Und noch eine Luftgewehrdisziplin
Handicaps im Schießsport
22.12.2008: Video des Tages
19.11.2008: Video des Tages

26.01.2009: Musik des Tages

Heute wieder ein Video von Ljube mit dem Titel "Schagom Marsch" (dt.: Im Gleichschritt, marsch!), einer musikalischen Militärparodie. ;-)



Sonntag, 25. Januar 2009

Ein neues Projekt


Nachdem mein Luftgewehrprojekt HW80k nunmehr fast abgeschlossen ist - nach langer Suche wurde endlich ein geeigneter Schießriemen gefunden und am Zielfernrohrproblem wird auch gearbeitet - beginnen neue Gedanken, sich zu regen. Die Ausgangspunkte dafür waren zahlreich: Zum einen die Shot Show und die im Rahmen der Berichterstattung vorgestellten AR-15-Varianten sowie des zahlreichen Zubehörs, was für diesen Waffentyp erhältlich ist. Zweitens wollte ich schon immer ein Gewehr "tacticool" ausbauen, ohne dabei auf die Bedenken eines Sammlers, der viel Wert auf Originaltreue legt, Rücksicht nehmen zu müssen. M.a.W.: Ich brauche ein Experimentierfeld für das Basteln und Verändern, wofür sich das auf dem Markt sehr zahlreich vertretene AR-15-Zubehör geradezu anbietet. Ferner hat mich beeindruckt, daß mittlerweile sowohl Repetiergewehre als auch M-14-Abarten existieren, die (zumindest teilweise) mit AR-15-Teilen arbeiten; Modularität ist folglich Trumpf. Was insofern alles geht, zeigt jetzt der vor kurzem vorgestellte AR15Builder von Brownells, mit dem man sich interaktiv sein Wunschgewehr zusammenstellen kann. Und fünftens wollte ich schon immer ein Gewehr besitzen, welches dem PSG-1 ähnlich sieht. ;-)

Doch nun zu den Anforderungen, die an die Waffe gestellt werden. Sie soll vornehmlich dem Scheibenschießen auf eine Entfernung bis zu 12 m dienen. Zumindest soweit wird eine entsprechende Treffsicherheit vorausgesetzt. Ferner soll das Gewehr sowohl mit einer offenen Visierung als auch mit einem ZF bestückt werden können. Um die Montage einer Optik zu erleichtern, wird eine Weaver- oder Picatinnyschiene benötigt. Zudem sollen ein Zweibein sowie ein Schießriemen angebracht werden.

In Frage kommen vorerst drei Möglichkeiten:
A. ein sehr gutes Softairgewehr (SAEG) (z.B. dieses oder jenes);
B. das Röhm Trainer Combat Rifle in der LS-Version;
C. das Röhm Air Hunter Rifle.

Für die Variante A würde sprechen, daß viele moderne Softairwaffen zumindest partiell mit Originalteilen kompatibel sind ("real steel"), so daß man damit recht einfach arbeiten kann. Außerdem macht sich eine Softairwaffe besser beim Schießen innerhalb der Wohnung, was einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil darstellt. Nachteilig ist sicher die abnehmende Präzision auf mittlere und größere Entfernungen.
Option B würde sowohl preis- als auch leistungsmäßig in der Mitte liegen. Sie hätte ebenfalls den Reiz, daß wahrscheinlich ein paar Originalteile vom AR-15 mittels Adaptern verbaut werden können. Weiters bietet das mit CO2 betriebene Gewehr sicher auch auf mittlere Distanzen eine gute Eigenpräzision (was ich von meiner Yunker-3 leider nicht behaupten kann).
Bei weitem am teuersten wäre die Variante C. Ein interessantes und hochwertiges Preßluftgewehr (mit Weaverschienen auf dem System und an der Laufmündung), das mit Sicherheit sowohl für das Field Target- als auch für das Benchrestschießen bis 25 m geeignet ist. (Besonders in letzterem will ich mich verstärkt üben.) Nachteilig ist hierbei der hohe Grundpreis (gut 20 % über dem des Konkurrenzmodells HW100) sowie die Tatsache, daß für die angedachten Änderungen vermutlich ein komplett neuer Schaft vonnöten ist. Dazu kommen dann noch die offene Visierung (Diopter und Korn), das Zielfernrohr, Zweibein etc.

In diesem Rahmen werden sich wohl meine Überlegungen in den nächsten Monaten bewegen. Mal schauen, was aus den soeben grob skizzierten Ideen wird. ;-)


Verwandte Beiträge:
So viele schöne Schäfte
Meine persönlichen Shot-Show-Highlights
07.11.2008: Video des Tages
Moderne Selbstladegewehre

25.01.2009: Videos des Tages

Zum Abschluß der Berichterstattung von der Shot Show 2009 folgen heute fünf Videos über die Produkte verschiedener Messerhersteller.




(Video 1 - Tool Logic)



(Video 2 - Benchmade)



(Video 3 - TOPS Knives)



(Video 4 - Zero Tolerance)



(Video 5 - Columbia River Knife & Tool)


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
16.01.2009: Videos des Tages
18.01.2009: Videos des Tages
19.01.2009: Videos des Tages
20.01.2009: Videos des Tages
21.01.2009: Videos des Tages
22.01.2009: Videos des Tages
23.01.2009: Videos des Tages
24.01.2009: Videos des Tages

Samstag, 24. Januar 2009

Tiefsinnige Betrachtungen ...

... stellt eine Waffenbloggerin aus den USA an. In ihrem Weblog Home on the Range berichtet Brigid (ihres Zeichens promovierte Medizinerin) über ihr Leben, ihre Waffen und Schießstandbesuche und kombiniert das ganze mit leckeren Kochrezepten und Buchbesprechungen. (Letzteres ist für einen Bibliophilen wie mich natürlich eine schöne Zugabe. ;-)) Während m.E. viele "Alltagsblogger" höchst langweilig schreiben, so ist dies hier anders. Mich beeindruckt z.B. immer wieder, wie alltäglich und selbstverständlich der Umgang mit Waffen für die Autorin als eine normale, berufstätige Frau ist, die keinerlei Ambitionen hat, den weiblichen Rambo-Verschnitt zu spielen. Besonders interessant fand ich in der letzten Zeit u.a. die folgenden Beiträge:

"Missing You":
"Most of us remember our first love, but what about our first gun? I shot my first gun when I was just shy of 12. My parents were smart. Even out in the country, drugs were starting to pop up, and an occasional rural kids would get into grown up trouble early. Those of you with teenagers know what I am talking about. It's hard being a young adult, the light weight of the few years you have seen are heavy enough to prevent you from taking off and flying free of a world that to you seemed too rigid and too ordered. But not weighty enough to keep your feet truly grounded in a life of solid choice and experienced judgment.

So, to give us something to learn and grow with, my parents gave us a gun. And taught us to use it. I remember that first gun. It was a single action "garden gun", one that found its way under many a Christmas tree in my generation. I held it, wood smooth under my hand, the sun at the quarry where we would shoot it shining off of the barrel. When I touched it, I felt an excitement of joy and promise whose reason I could not put into words at that age, being too young to articulate that. I felt responsible. Yes. Responsible. For something that cost most than many months allowance would ever replace. Responsible for the trust my parents put in me in handing over the legacy of guns in our house. Responsible for myself, my brothers. To use it properly.

Unlike the importunate, fumbling attempt at first love, the first time I handled a gun it just felt familiar. I actually knew what to do with it when I got it in my hand. Guns weren't a shameful secret in the house. We watched, we learned, we read and we were taught, before we even picked one up. Guns weren't toys, they were serious, and that was as much a part of our knowledge as don't put your hand on the stove burner and don't walk through that field with the bull in it on the way home from school. I was only given my own gun when I was old enough to grasp that, not a day before.

I remember the very first time I pulled the trigger, under a parents supervision, the hesitant deliberation of the hand, the tightening of the muscles in my stance, knees slightly bent, leaning in, that seemed to convey twice the weight of what my childlike body held. And I squeezed and hit the top rim of the can, knocking it off its perch. It took ten minutes for the smile to leave my face.

[...]"
Ebenso "Becoming a Hunter" und "Life sharply lived". Wer eher die etwas leiseren Töne mag und sich nicht von früh bis spät ausschließlich mit Waffen beschäftigen möchte, dem sei Home on the Range empfohlen. :-)


Verwandte Beiträge:
Elitäre Waffenbesitzer
Im Nachgang ...
Ein neuer Weblog
Der Flintenblog
Gegenöffentlichkeit

24.01.2009: Videos des Tages

Zum vorletzten Mal wird heute auf Backyard Safari über die Shot Show 2009 in Orlando berichtet - mit einem AR-15-Spezial. Die zahlreichen Varianten dieses Gewehrs standen auf der Messe in diesem Jahr im Mittelpunkt des Interesses, wofür der neu gewählte (und für seine Waffenfeindschaft bekannte) Präsident Obama verantwortlich ist. Hoffentlich bleibt unseren amerikanischen Kollegen eine Neuauflage des rein ideologisch motivierten "Assault Weapon's Ban" erspart - wir Deutschen wissen schließlich, was für eine Schikane dies darstellt.




(Video 1 - Rock River Arms)



(Video 2 - La Rue Tactical)



(Video 3 - Smith & Wesson, Viking Tactics)



(Video 4 - Daniel Defense)



(Video 5 - Stag Arms)



(Video 6 - Bushmaster)



(Video 7 - Patriot Ordnance)


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
Shot Daily 2009 - Nummer 1
Meine persönlichen Shot-Show-Highlights
16.01.2009: Videos des Tages
23.01.2009: Videos des Tages
25.01.2009: Videos des Tages

Freitag, 23. Januar 2009

Die Ostfront im 1. Weltkrieg


Ein Nutzer hat bei Flickr zwei umfangreiche Fotosammlungen eingestellt, die aus den Nachlässen deutscher Soldaten stammen. Sie zeigen das Leben an der "vergessenen" Ostfront zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Hochinteressant! Das obige Bild etwa zeigt die Vorbereitungen für einen Besuch Wilhelms II. bei Oberost im Baltikum.
Teil 1 und Teil 2.

Verwandte Beiträge:
Japanische Propagandabilder ...
Vor 90 Jahren
Die russische Armee vor dem 1. Weltkrieg
Filme: Erster Weltkrieg und russischer Bürgerkrieg

23.01.2009: Videos des Tages

Heute kommen vier weitere Filmberichte von der Shot Show 2009. Am Wochenende folgen zum Abschluß dieser kleinen Reihe ein AR-15-Spezial am Samstag und ein Messer-Spezial am Sonntag.




(Video 1 - Systema Softair)



(Video 2 - Gemtech)



(Video 3 - STI)



(Video 4 - Timney Triggers)


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
Shot Daily 2009 - Nummer 1
16.01.2009: Videos des Tages
22.01.2009: Videos des Tages
24.01.2009: Videos des Tages

Donnerstag, 22. Januar 2009

22.01.2009: Videos des Tages

Vier weitere Berichte von der Shot Show 2009.




(Video 1 - Colt, Wilson Combat, Aimpoint)



(Video 2 - Armalite)



(Video 3 - Navy Arms)



(Video 4 - Yankee Hill Machine Co.)


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
Shot Daily 2009 - Nr. 1
Meine persönlichen Shot-Show-Highlights
16.01.2009: Videos des Tages
21.01.2009: Videos des Tages
23.01.2009: Videos des Tages

Mittwoch, 21. Januar 2009

Meine persönlichen Shot-Show-Highlights


Nach den vielen Videos und Links möchte ich heute noch etwas über meine persönlichen Highlights auf der Shot Show 2009 schreiben. Wäre ich Journalist, müßte ich an erster Stelle natürlich den neuen Ruger LCR erwähnen und ausführlich besprechen. Da ich aber kein besonderer Revolverfan und zudem nicht in offizieller Mission unterwegs bin, soll hier die bloße Nennung genügen. ;-) Schon mehrere Tage vor Messebeginn hatten Gerüchte um eine taktische Variante des Ruger Mini-14 die Runde gemacht. Ruger hat tatsächlich zwei derartige Waffen vorgestellt, wobei die Reaktionen gemischt ausgefallen sind. Nichtsdestotrotz zwei interessante Modelle.

Überhaupt standen Selbstladegewehre in diesem Jahr im Rampenlicht, da die befürchteten Gesetzesänderungen infolge der Wahl Barack Obamas in diesem Segment zu einem wahren Kaufrausch geführt haben. Insbesondere der Klassiker AR-15 wurde mehrfach als das meistverkaufte Gewehr bezeichnet - wohlgemerkt: nicht nur unter den Selbstladern. Damit zeigt sich, daß es gelungen ist, SL-Gewehre auch im Bereich der Sport- und Jagdwaffen zu etablieren. Von letzteren zeugen etwa die tarnfarbenen Varianten, die u.a. Remington anbietet. Tarn- oder Erdfarben werden für Waffen immer populärer, so auch bei SIG Sauer (siehe hier und hier) oder dem AUG von MicroTech, was - wenn es gut gemacht ist - meinen Geschmack eher trifft als eine ganz in Schwarz gehaltene Waffe. ;-) Aber auch letztere können schön aussehen, wie etwa dieses Gewehr.

Mit viel Pomp wurde von Umarex eine Kleinkaliberversion des AR-15 vorgestellt und hat eine entsprechende Aufmerksamkeit erfahren. Bescheidener ging es insofern bei Smith & Wesson zu, die ebenfalls eine KK-Variante ihres unter der Bezeichnung M&P 15 produzierten AR-15 ausgestellt haben (vgl. auch hier). Fragt sich nur, ob die beiden Gewehre auch in Deutschland erhältlich sein werden - und wenn ja, zu welchen Bedingungen (evtl. nur auf Jagdschein?). Angesichts einschlägiger Erfahrungen mit Umarexprodukten würde ich persönlich vielleicht eher zu der S&W-Waffe neigen. ;-) Auf den gleichen Trend ist jetzt übrigens auch SIG Sauer mit dem SIG 522 aufgesprungen. :-)
Interessant ist, daß dies nicht die ersten KK-Varianten großkalibriger Selbstladewaffen sind, die in den letzten Jahren in den Markt eingeführt wurden, man denke da z.B. an die GSG-5 und die GSG AK-47.
Volquartsen, für seine Tuningarbeiten an KK-Gewehren wie dem Ruger 10/22 bekannt, hat ein neues Präzisiosngewehr vorgestellt: das Volquartsen Fusion, welches nicht nur in .22 l.r., sondern auch in weiteren Kalibern wie .17 HMR und .22 WMR angeboten wird.

(Angesichts dieser beeindruckenden Fülle an interessanten KK-Selbstladern könnte man als Deutscher ob der Restriktionen, denen diese Gewehre hierzulande unterworfen sind, schon in leichte Depressionen verfallen. :-( )

Wenn man die Selbstlader, insbesondere den AR-15-Varianten, betrachtet, fällt auf, wieviel Wert man in den USA offensichtlich auf eine offene Visierung am Gewehr legt. Während - meiner Beobachtung nach - hierzulande der Trend zu ausschließlich mit einer Zieloptik bestückten Langwaffen geht und man das Schießen über Kimme und Korn als tendenziell überflüssig betrachtet, will man jenseits des Atlantik offensichtlich nicht auf gute "Iron Sights" verzichten. Dies hat mit Sicherheit auch mit den behördlichen Waffennutzern zu tun, erscheint mir dennoch so relevant, daß es hier festgehalten werden soll.

Bei den Repetiergewehren verdienen m.E. zwei Neuheiten besondere Aufmerksamkeit. Navy Arms hat eine Replika des US-Klassikers Springfield 1903 vorgestellt, die zum Teil aus Originalteilen besteht. Savage Arms hat mit dem Savage 10 BAS Tactical Rifle ein Präzisionsgewehr im Kaliber .308 Winchester präsentiert, welches sich u.a. dadurch auszeichnet, daß sich ein Teil des für das AR-15 bestimmten Zubehörs auch damit verwenden läßt.

Im Bereich der Druckluft- und CO2-Waffen gab es ebenfalls einiges zu sehen (ausführliche Berichte siehe hier und hier). Besonders erwähnenswert erscheint mir neben der von Umarex vorgeführten CO2-Makarow ein ebenfalls mit CO2 betriebenes Wechselsystem für das AR-15 im Kaliber 4,5 mm namens BF-17. Hersteller ist die Fa. Pilkington (siehe auch hier). Fragt sich nur, ob wir dieses irgendwann einmal auch als Komplettwaffe mit "F" in Deutschland erwerben können. Für ausgeschlossen erachte ich dies nicht, weder in technischer noch in rechtlicher Hinsicht.

Unter dem zahlreich vertretenen Zubehör ist mir als Messersammler natürlich das Pistolenbajonett von LaserLyte aufgefallen. Der potentielle Nutzwert ist zwar extrem gering, aber es ist auf jeden Fall ein netter Gag. Elektronikfreaks sollten sich überdies einmal das Scharfschützengewehr mit iPod ansehen. Schließlich sind noch die preiswerten Benchrestauflagen von Battenfeld zu erwähnen sowie ein neues Buch über Kalaschnikow- und SKS-Gewehre anzuzeigen (Vertrieb hier).

Das waren meine persönlichen Höhepunkte, soweit sich eine Veranstaltung in Florida von einem deutschen PC aus überhaupt einschätzen läßt. Es gäbe mit Sicherheit noch mehr zu schreiben. Freuen wir uns daher auf die kommenden Berichte in der deutschen Fachpresse, verfaßt von Leuten, die live dabei waren. ;-)


Nachtrag (26.01.): Auch dieser Blogger konstatiert einen Trend hin zu modernen KK-Selbstladegewehren.


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
Shot Daily 2009 - Nr. 1
Modeerscheinungen - Das neue Mini-14
Moderne Selbstladegewehre

Bild: NRAhab.com (abgebildet ist ein S&W M&P-15 in .22 l.r.).

21.01.2009: Videos des Tages

Und noch drei Berichte von der Shot Show 2009.



(Video 1 - Trijicon)


(Video 2 - Lewis Machine & Tool)


(Video 3 - Springfield Armory)


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
Shot Daily 2009 - Nummer 1
16.01.2009: Videos des Tages
20.01.2009: Videos des Tages
22.01.2009: Videos des Tages

Dienstag, 20. Januar 2009

Mentalitätsunterschiede?


In den Berichten von der Shot Show 2009 ist mir das obige Bild von Caleb ins Auge gesprungen: ein AR-15 mit der Aufschrift "Molon Labe" (dt.: Komm und hol sie dir). Dieser griechische Satz ist bei amerikanischen Waffenbesitzern im Gebrauch, um so ihren Widerstand gegen politische Entwaffnungsphantasien auszudrücken. Dergleichen erscheint mir hierzulande undenkbar. Wir Deutschen haben uns schon so sehr an die staatliche "Fürsorge" (vulgo: Bevormundung) in allen Lebensbereichen gewöhnt, daß uns eine restriktive Waffengesetzgebung zwar als ärgerlich, aber dennoch als unausweichlich erscheint. Hier werden Waffen nicht mit Molon Labe, sondern mit einem "F" im Fünfeck gekennzeichnet - sofern es sich um Druckluft- oder CO2-Waffen mit einer Mündungsenergie unter 7,5 Joule handelt (ein auch im EU-weiten Vergleich sehr niedriger Grenzwert). Damit wird das "F", wie es jemand in einem Forum einmal formuliert hat, zu einem "Zeichen der Unterdrückung".
Natürlich darf man solche Symbole nicht überbewerten, gleichwohl fallen gewisse Unterschiede schon auf.



Ein zweiter Bereich, in dem mir dieser Tage echte oder vermeintliche Mentalitätsunterschiede durch den Kopf gegangen sind, betrifft die Waffenindustrie. In der Visier 1/2009 wird in einem Artikel über das neue Gewehr "Masada" dessen Hersteller, die innovative Firma Magpul, von G. P. Johnston und J.-P. Weisswange wie folgt beschrieben (S. 33):
"Wenn man daran denkt, wie viele Millionen große Firmen dafür aufwenden, um "State-of-the-Art"-Waffen zu entwickeln, dann stellt sich die Frage, wie ein kleines Unternehmen so eine vielversprechende Waffe entwickeln konnte. Hier überzeugte das Magpul-Team durch seine Waffenexpertise, kombiniert mit der Fähigkeit, außerhalb der üblichen Schemata zu denken und außerdem Vorschläge und Ideen der "Endverbraucher" anzunehmen - eine Tugend, die vielen großen Firmen abhanden gekommen ist. Dazu kommt der dynamische und zupackende Führungsstil Richard Fitzpatricks."
Die Leute von Magpul sind sogar schon so weit, daß sie nicht nur "scharfe" Waffen und Zubehör für diese, sondern auch Softair-spezifische Produkte selbst anbieten - was wohl einmalig sein dürfte.

Nach einem solchen Unternehmen muß man in der deutschen Waffenbranche lange suchen. Hier herrscht noch das uralte Denken von der Überlegenheit des Anbieters über den Nachfrager. Nicht nur bei kleinen Provinzbüchsenmachern, sondern auch bei namhaften Branchenführern kann es vorkommen, daß man als Kunde über eine halbe Stunde lang auf die Bedienung warten muß, weil der gnädige Herr Verkäufer nicht willens ist, sich aus einer intensiven Unterhaltung mit seinem Jagdkameraden zu lösen. Und ein Produkt beschaffen, was nicht im Laden vorhanden oder im Katalog aufgeführt ist? Um Gottes Willen, das würde ja Arbeit machen ...
Freilich gibt es auch Ausnahmen (Gott sei Dank!), dennoch ist der soeben beschriebene Zustand immer noch (und viel zu oft) anzutreffen. Und dieselben Händler beschweren sich dann über die "Internethändler", die ihnen ihre überzogenen Preise kaputtmachen, wo sie vor Ort doch angeblich einen überragenden Service bieten ...


Verwandte Beiträge:
So viele schöne Schäfte
18.01.2009: Videos des Tages
Moderne Selbstladegewehre
Geiz ist geil

Bilder: NRAhab.com (1), Tailgunner667 (2).

20.01.2009: Videos des Tages

Heute folgen zwei weitere Berichte von der Shot Show 2009.



(Video 1 - TruGlo)


(Video 2 - Mossberg I)


(Video 3 - Mossberg II)


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
Shot Daily 2009 - Nummer 1
16.01.2009: Videos des Tages
19.01.2009: Videos des Tages
21.01.2009: Videos des Tages

Montag, 19. Januar 2009

(Un-)Kritische Waffenzeitschriften

Beim Lesen der Berichte von der Shot Show ist mir dieser Text aufgefallen, der von einem Autor des SWAT Magazine stammt und m.E. das Selbstverständnis amerikanischer Waffenzeitschriften ganz gut widerspiegelt:
"[...]

They’re also fair to the Advertisers in the magazine, who all realize that their presence as advertisers does not mean that every piece of their gear will be referenced as the “greatest, bestest, newest, most uniquest, tacticalest” in an article every issue. In fact, S.W.A.T. doesn’t hesitate to point out when a training course or product may not be the best. That said, many people criticize all gun magazines in regard to the lack of critical or even negative articles. The fact is that unless a “bad” product is dangerous or is being really over-hyped as “the best” in other venues, there isn’t a need to take the time to write about it. There are plenty of good quality courses and products to write positive articles about and, at the end of the day, most people believe that that is a much better use of time and magazine space.

[...]"
Kritik an nicht gerade lebensgefährlichen Artikeln ist sonach also eine Verschwendung von Lebenskraft und Druckerschwärze. Aha. Erfreulich ist zumindest, daß die Tendenz der "Schönschreiberei" als solche nicht geleugnet, sondern nur gerechtfertigt wird. Nur ob das enttäuschten Käufern weiterhilft? Nun ja, solange die Anzeigen genug einbringen ...
Viel besser erscheint mir der kritische Ansatz, den etwa Visier pflegt. Dort schreckt man nicht davor zurück, schlechte Produkte eines namhaften Herstellers oder Importeurs auch als so zu kennzeichnen. Ein Beispiel dafür ist der Artikel von Ulrich Eichstädt über Hatsan-Luftgewehre im Februarheft. Dort heißt es im Fazit (S. 45):
"[...]

Diese Neuauflage der Mercury bringt wohl keinen Ruhm, nur das Modell 135 käme in die engere Auswahl. Die völlig undurchdachte und komplizierte Spann- und Ladetechnik der Torpedo-Luftgewehre erweist sich als Rohrkrepierer: nur etwas für Sammler von Skurrilitäten."
Hofberichterstattung würde sich anders lesen. Erfreulich, daß man in Bad Ems den Mut dazu hat und die Leser nicht mit "Alles ist gut"-Geschichten einlullt. :-)


Verwandte Beiträge:
Wie informieren sich deutsche Waffenbesitzer?
Mein Visier-Ranking 1/2009

19.01.2009: Videos des Tages

In den nächsten Tagen - bis einschließlich Samstag - geht es hier auf Backyard Safari weiter mit Filmen und Berichten von der gestern in Orlando zu Ende gegangenen Shot Show 2009.
Im zweiten Video wird heute ein nettes Zubehörteil für AR-15-Gewehre vorgestellt: die Fa. Samson bietet ein passendes Multitool an, welches bei Nichtgebrauch im Pistolengriff verstaut wird.



(Video 1 - Aimpoint)


(Video 2 - Samson)


(Video 3 - Gamo Softair)


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
Shot Daily 2009 - Nr. 1
Shot Daily 2009 - Nr. 2 & 4
16.01.2009: Videos des Tages
18.01.2009: Videos des Tages
20.01.2009: Videos des Tages

Sonntag, 18. Januar 2009

Shot Daily 2009 - Nr. 2 & 4

Offensichtlich hat man in Orlando die technischen Probleme gelöst, so daß jetzt neben der heutigen Ausgabe (die zugleich die letzte ist) der Shot Show-Zeitung auch die vom Freitag als PDF-Datei zum Download zur Verfügung steht.


Verwandte Beiträge:
Shot Daily 2009 - Nr. 1
Shot Daily 2009 - Nr. 3
Die Shot Show 2009

Stefan Raab auf dem Schießstand

Wie gerade auf Co2air.de vermeldet wurde, hat sich Stefan Raab in seiner letzten Sendung auch im Schießen mit einer KK-Pistole geübt. Und es war gar nicht schlimm. ;-) Mithin eine gute Gelegenheit, den Schießsport populär zu machen, auch wenn ich persönlich kein Fan von Raab bin. Hier ein Videoausschnitt.

Erfindung der Nationen?


Zum Abschluß der kleinen Orlando Figes-Reihe hier auf Backyard Safari ein kurzer Auszug aus seinem Buch "Die Tragödie eines Volkes", der sich mit der entstehenden Nationalbewegung im Baltikum während des 19. Jahrhunderts befaßt. Ebenfalls ein weniger beachtetes Kapitel der osteuropäischen Geschichte (S. 89):
"In den baltischen Provinzen gab es eine ähnliche kulturelle Bewegung im Zusammenhang mit der Kampagne für die Rechte der Landessprache in Schulen und Universitäten, literarischen Publikationen und im öffentlichen Leben. Sie richtete sich weniger gegen die Russen als gegen die Deutschen (in Estland und Lettland) und Polen (in Litauen), die diese Gebiete vor der Eroberung durch die Russen im 18. Jahrhundert beherrscht hatten. Hier hatten die Landessprachen nur in den abgelegenen ländlichen Gebieten überlebt (die einheimischen Eliten waren von der dominanten Sprachkultur assimiliert worden). Es handelte sich eigentlich nur noch um Dialekte, untereinander eng verwandt, mit lediglich lokalen Varianten, nicht viel anders als das Gälisch der Iren und Schotten. Im Lauf des 19. Jahrhunderts hatten Linguisten und Ethnographen diese Dialekte aufgenommen und zu einer Schriftsprache mit geregelter Grammatik und Orthographie standardisiert. Die Ironie dabei war, daß es den meisten Bauern schwergefallen wäre, die „Landessprache“ zu verstehen, selbst wenn sie sie hätten lesen können, da sie gewöhnlich entweder auf nur einem dominanten Dialekt basierte oder ein Konstrukt war, eine Art Bauernesperanto, aus den verschiedenen Dialekten zusammengestellt.

Dennoch setzten diese Schaffung einer einheimischen Literatursprache und die Veröffentlichung einer Nationalliteratur und -geschichte in dieser Sprache den Prozeß der Nationenbildung in Gang und ermöglichten es in den kommenden Jahrzehnten, die Bauern in der aufstrebenden Nationalkultur zu erziehen. In Estland waren die kulturellen Wegzeichen dieser nationalen Wiedergeburt die Veröffentlichung des Epos „Kelvipoeg“ von Kreutzwald 1857 und die Gründung einer Zeitung in estnischer Sprache, „Postimees“, im selben Jahr, die sich an bäuerliche Leser richtete. In Lettland gab es ebenfalls seit 1878 eine Zeitung in der Landessprache, „Balss“ („Die Stimme“), die sich wie die Lettische Assoziation zum Ziel gesetzt hatte, die Menschen der beiden Provinzen Livland und Kurland – die damals das Territorium von Lettland bildeten – zu einer einzigen lettischen Nation zusammenzuschließen. Und auch in Litauen, das so lange von Polen beherrscht worden war, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine nationale Schriftsprache entwickelt (um den Polen eins auszuwischen, stützte man sich dabei auf das tschechische Alphabet), und eine einheimische Literatur begann zu erscheinen."

Verwandte Beiträge:
Selbsthaß
Die russische Armee vor dem 1. Weltkrieg
Terrorismus vor 120 Jahren
Politische und kriminelle Gewalt

18.01.2009: Videos des Tages

Heute gibt es erneut eine kleine Auswahl von Videos, die auf der gerade laufenden Shot Show in Orlando entstanden sind.



(Video 1 - Ruger)


(Video 2 - Anschütz)


(Video 3 - FN)


(Video 4 - Magpul)


(Video 5 - Taurus)


Verwandte Beiträge:
Die Shot Show 2009
Shot Daily 2009 - Nr. 1
16.01.2009: Videos des Tages
19.01.2009: Videos des Tages
20.01.2009: Videos des Tages

Samstag, 17. Januar 2009

Shot Daily 2009 - Nr. 3

Nachdem es gestern um die Messezeitung der Shot Show etwas ruhiger geworden war, liegt sie heute wieder vor. Der Shot Daily vom dritten (und vorletzten) Ausstellungstag ist hier als PDF-Datei zu finden (2,1 MB).


Verwandte Beiträge:
Shot Daily 2009 - Nr. 1
Shot Daily 2009 - Nr. 2 & 4
Die Shot Show 2009

So viele schöne Schäfte


Ja, ich gebe es zu: Ich bin ein Schaftfetischist. ;-) Ein Gewehr ohne einen funktionalen und schönen Schaft ist nur noch halb so viel wert. Daher habe ich nach der Nachricht über eine taktische Variante des Ruger Mini-14 einmal die Webseiten der beiden Hersteller besucht, die für diese Waffe entsprechende Schäfte anbieten. ATI Gunstocks und Tapco haben mich nicht enttäuscht - Schäfte und taktische Zubehörteile in vielen Varianten. Manche schön, andere gewöhnungsbedürftig.

Vielleicht könnte ich meine Yunker-3 aufrüsten, etwa mit diesen oder jenen Teilen? Oder damit? Wobei diese Waffe nicht so furchtbar präzise ist, weshalb eine solche Investition wahrscheinlich Geldverschwendung wäre (obwohl mir die Tapco-Teile gefallen könnten ...). Außerdem "paßt" ein originaler Klappschaft auch besser dazu (zumindest aus meiner Sicht ;-)). Ein solcher würde auch für eine bessere Balance der Yunker sorgen, denn mit dem werksmäßigen Kunststoffschaft erscheint mir das Gewehr zu vorderlastig.



Eine Entdeckung möchte ich allerdings meinen Lesern nicht vorenthalten: ein tarnfarbener Kunststoffschaft für das Mosin-Nagant-Gewehr von ATI. Hier schlagen zwei Seelen in meiner Brust. Aus Sammlersicht natürlich ein Sakrileg, aber im Hinblick auf den praktischen Nutzwert (etwa auf der Jagd) eine gute und auch ästhetisch gelungene Lösung. (In Deutschland sind ATI-Produkte übrigens hier erhältlich.)

Tja, bisher keine befriedigende Lösung für einen Schaftfetischisten. :-( Die jüngsten Bilder von der Shot Show haben das ihre getan, um mein latentes Bedürfnis noch zu steigern. Bleibt also nur, nach einer passenden Waffe zu suchen, die man dann entsprechend aufrüsten kann, z.B. mit dem PRS-Schaft von Magpul, wie ihn Brigid an ihrem AR-15 montiert hat. Oder vielleicht besser mit dem Command Arms Sniper Stock?



Verwandte Beiträge:
Der neue Schaft ist eingetroffen
Modeerscheinungen - Das neue Mini-14
09.01.2009: Videos des Tages
07.11.2008: Video des Tages

Fotos: ATI (1+2), Magpul (3).