Mittwoch, 13. Mai 2009

Ist das Dummheit oder Böswilligkeit?

Der Stern hat sich erneut des Themas Waffenrecht angenommen und kritisiert die jetzt von der großen Koalition geplanten Maßnahmen als nicht weitgehend genug. Und dann wird unseren angeblich so zauderhaften Politikern Großbritannien als Vorbild hingestellt:
"[...]

Die deutsche Politik hätte sich ein Beispiel an Großbritannien nehmen müssen: Dort griff der Staat 1997 nach einem Amoklauf konsequent durch und verbot großkalibrige Waffen komplett. Hierzulande aber ereifert man sich lieber hysterisch gegen ein Spiel mit Farbkugeln."
Wenn man schon das britische Waffenrecht behandelt, dann darf man allerdings auch nicht unterschlagen, daß nach den weitreichenden Verboten die Gewaltkriminalität in den letzten Jahren geradezu explodiert ist. Ausführlicher hat sich jüngst der Waffenblog damit befaßt.
Mithin beweist Großbritannien in Punkto Waffenrecht nur eines: Schärfere Gesetze führen eben nicht zu mehr Sicherheit, denn der von den Waffengegnern behauptete Kausalzusammenhang existiert nicht. Quod erat demonstrandum. Für jeden, der auch bei der Gesetzgebung Wert auf Rationalität und empirische Erkenntnisse legt, hat sich der Verbotspopulismus damit ins Aus geschossen.

Dem kann oder will der Stern-Autor Sönke Wiese nicht folgen. Fragt sich nur, warum. Liegt dem die böse Absicht zugrunde, den deutschen Leser über die wahren Verhältnisse in England zu täuschen? Oder sind die Waffengegner so ignorant und dumm, daß sie unfähig sind, die Folgen der von ihnen favorisierten Rechtsentwicklung einzugestehen? Oder ist es vielleicht eine Mischung aus beidem?


Verwandte Beiträge:
Werden bald auch Wasserpistolen verboten?
Wie geht es weiter mit dem Waffengesetz?
"Der „Spiegel“ und seine Waffen"
Ein Zuschauerbrief an den NDR
Waffenphilosophie
"Schwerter zu Pflugscharen"

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen