Die Anhörung ist kurz vor 18.30 zuende gegangen. Ich bin noch dabei, meine Gedanken und Mitschriften zu ordnen und werde heute Abend oder morgen einen ausführlichen Bericht einstellen. Zunächst jedoch erst einmal visuelle Eindrücke aus dem
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus.
Nur kurz vorab: Das weitere parlamentarische Verfahren sieht so aus, daß der Innenausschuß aufgrund der heutigen Anhörung am Mittwoch eine Beschlußempfehlung verabschieden wird, die dann am Donnerstag ins Plenum geht.
Zu
Roman Grafe von Sportmordwaffen muß ich mich jetzt doch noch äußern. Er war ein Schauspieler, der nur durch unflätige Bemerkungen gegen alle, die nicht seiner Meinung waren, aufgefallen ist. Er war von den Grünen als "Sachverständiger" benannt worden und hat die Rolle des Krakeelers gut gespielt. Der Ausschußvorsitzende Edathy mußte ihn dreimal laut und in scharfem Ton dafür rügen, daß er die Abgeordneten als mitschuldig an den Morden von Winnenden sowie als "Waffenlobbyisten" tituliert hat.
Der Mann glaubt, es gäbe eine Verschwörung der "Waffenlobby", die in alle Zweige von Politik, Parlamenten und Verwaltung hineinreicht. Gegen diese Anwürfe haben sich nicht nur mehrere Abgeordnete, sondern auch die anwesenden Innenminister in scharfer Form verwahrt.
Ansonsten wußte er zur Sache nichts beizutragen, außer diffuse Anschuldigungen zu verbreiten. Sportschützen sind Mordschützen u.v.a.m. Seine Ausführungen hat er stupide abgelesen - und er war der einizigste der anwesenden Herren, der ohne Jacke und Krawatte erschienen ist. Edathy meinte zum Schluß, Grafe sei der mit Abstand unhöflichste Sachverständige, dem er in seiner gesamten parlamentarischen Laufbahn begegnet sei.
Bilder 1 - 3: Blick in den Anhörungssaal von der Zuschauerempore aus.
Dr. Wiefelspütz im Gespräch mit einem Bürger nach Ende der Veranstaltung.
Innenminister Hövelmann in einer angeregten Diskussion.
R. Grafe mit - vermutlich - einem Unterstützer. Diese Leute haben auch für einen Eklat während der Anhörung gesorgt, als sie von der Empore aus Grafes Ausführungen laut Beifall klatschten, weshalb ein Saaldiener einschreiten mußte.
Noch ein Bild von der Kleinst-Demo der Grünen, die vor der Anhörung am Eingang des Gebäudes - also innerhalb der Bannmeile - stattgefunden hat. Es ging offenkundig nur darum, "zivilgesellschaftliches" Engagement vorzugaukeln, das ein "Hausverbot für Waffen" fordert.
Verwandte Beiträge:
Morgen: Anhörung im BundestagBericht aus Berlin IBericht aus Berlin IIIBericht aus Berlin IVBericht aus Berlin V
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen