Samstag, 29. August 2009

Neuerungen und Enttäuschung


Wie in der vergangenen Woche angekündigt, hat mein HW80k jetzt Quartier bei einem Büchsenmacher bezogen, um auf ein anderes Kaliber konvertiert zu werden. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich ein neuer Gewehrriemen für das HW95 beschafft. Unterdessen habe ich dieses Luftgewehr einige Tage nur über die offene Visierung geschossen und war ob der Ergebnisse erstaunt. So viel besser treffe ich mit einem ZF auch nicht.

Warum habe ich diesen Beitrag mit "Enttäuschung" überschrieben? Ganz einfach: Die erhoffte Verbesserung meiner Zielfernrohrsituation will sich nicht einstellen. Am Donnerstag ist endlich das ersehnte Bushnell Sportsman 1,5-4,5x21 eingetroffen. Die Optik macht einen hervorragenden Eindruck, ganz so, wie man es von einem Markenhersteller erwarten würde. Doch leider ist der Tubus des Zielfernrohrs zu groß: 43 mm Gesamtdurchmesser, die - wiederum - den Blick auf Kimme und Korn blockieren. :-(
Da die Nutzung der Durchsichtmontage jedoch der Hauptgrund für die Anschaffung des neuen Gewehrs war, kann ich das Bushnell nicht behalten, obgleich ich es natürlich dem jetzt erneut montierten Targetfinder 2-6x28 vorziehen würde. Doch wat mutt, dat mutt.
Mithin ist dieses ZF nach wie vor wohl das einzigste, welches sich sinnvoll mit einer Durchsichtmontage zusammen verwenden läßt. Hat unsere Waffenindustrie wirklich nicht mehr zu bieten?



Zum Abschluß noch ein Bild, welches das HW95 vor einem Teil meiner Bibliothek zeigt und bei dem ich unwillkürlich an den Schneidermeister Hediger aus Gottfried Kellers "Fähnlein der sieben Aufrechten" denken muß:
"[...]

Am Bücherschrank aber lehnte eine gut im Stand erhaltene, blanke Ordonnanzflinte, behängt mit einem kurzen Seitengewehr und einer Patrontasche, worin zu jeder Zeit dreißig scharfe Patronen steckten. Das war sein Jagdgewehr, womit er nicht auf Hasen und Rebhühner, sondern auf Aristokraten und Jesuiten, auf Verfassungsbrecher und Volksverräter Jagd machte. Bis jetzt hatte ihn ein freundlicher Stern bewahrt, daß er noch kein Blut vergossen, aus Mangel an Gelegenheit; dennoch hatte er die Flinte schon mehr als einmal ergriffen und war damit auf den Platz geeilt, da es noch die Zeit der Putsche war, und das Gewehr mußte unverrückt zwischen Bett und Schrank stehen bleiben; »denn«, pflegte er zu sagen, »keine Regierung und keine Bataillone vermögen Recht und Freiheit zu schützen, wo der Bürger nicht imstande ist, selber vor die Haustüre zu treten und nachzusehen, was es gibt!«

[...]" (vollständig lesen)


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