Vor wenigen Wochen hat Kaj-Gunnar Sievert den Nachfolgeband seines 2004 erschienenen Buches „Kommandounternehmen – Spezialeinheiten im weltweiten Einsatz“ vorgelegt. Der schweizerische Offizier analysiert in „Kommandounternehmen: Verdeckter Zugriff – Special Forces im Einsatz“ in bewährter Manier Spezialoperationen, die zwischen 1980 und 1991 durchgeführt worden sind. Der Begriff Analyse ist durchaus gerechtfertigt, denn die ausgewählten fünf Einsätze werden detailliert untersucht, von der Entwicklung der Ausgangslage (zumeist Geiselnahmen) über die Vorbereitung und Durchführung bis hin zu den Nachwirkungen. Dabei wird auch mit – immer sachlich begründeter – Kritik nicht gespart.
Im einzelnen werden die folgenden Aktionen behandelt: Befreiung der Geiseln in der iranischen Botschaft in London (1980), Geiselbefreiung in der polnischen Botschaft in Bern (1981), Befreiung eines entführten Verkehrsflugzeugs in Malta (1985), Befreiung eines US-Bürgers in Panama (1989) und die Evakuierung von Diplomaten aus Somalia (1991). Von besonderer Bedeutung ist m.E. das Kapitel über die hierzulande nur wenig bekannte Operation in Bern, wird darin doch ausführlich das schweizerische Vorgehen bei einer Geisellage beleuchtet.
Sieverts neues Buch ist ein Höhepunkt unter den bisweilen durchwachsenen Publikationen zum Thema Spezialeinheiten und kann nur empfohlen werden. Wie ich gehört habe, brütet der Autor bereits über neuen Projekten, für die ihm viel Erfolg zu wünschen ist. Vielleicht erbarmt er sich irgendwann auch den im deutschsprachigen Raum recht stiefmütterlich behandelten Spezialeinheiten aus den romanischen Ländern, denn seine bisherigen Bücher waren doch sehr „anglophil“. ;-)
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