Kaj-Gunnar Sievert, der den deutschsprachigen Buchmarkt bereits durch mehrere Bücher über die Einsätze internationaler Spezialeinheiten bereichert hat, hat Anfang diesen Jahres einen Band über seine eigene Einheit vorgelegt: „Die 17er – Die Fallschirmaufklärer der Schweizer Armee“. Darin stellt er, der selbst vier Jahre lang die Fallschirmaufklärungskompanie 17 geführt hat, die Einheit vor. Es beginnt mit der Geschichte, die in den Anfängen – wie bei vielen Spezialeinheiten – relativ steinig war. Sodann werden ausführlich die Selektion, die Aus- und Fortbildung sowie die Übungen der Fallschirmgrenadiere behandelt.
Besonders gelungen ist Sieverts ausführliche Darstellung des eidgenössischen Milizsystems, in welches auch die „17er“ eingebunden sind. Angesichts dessen nötigen die Leistungen der Kompanieangehörigen, die sie zum Teil in ihrer Freizeit erbringen, um so größeren Respekt ab. Und die ausländischen Leser lernen so das Militär der Schweiz kennen, das sich in den letzten 20 Jahren mehrfach gewandelt hat – auch über die Spezialkräfte hinaus.
Interviews mit anderen Offizieren der Einheit sowie Vorstellungen der Ausrüstung runden das Buch ab. Mit ihm ist Sievert – soweit ein deutscher Rezensent, dessen Interessenschwerpunkt anderenorts liegt, dies beurteilen kann – eine sehr gute Darstellung gelungen, die aufgrund ihrer Qualität (und, weil es sonst kaum Literatur dazu gibt) wohl als Standardwerk zu bezeichnen ist. Dennoch ist es kein trockenes Fachbuch, sondern leicht lesbar, ohne dabei jedoch in Plattheiten zu verfallen. Damit ist schon die Vorfreude auf Sieverts nächste Projekte geweckt. :-)
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