Mittwoch, 23. März 2011

Dissens in der Pistolenfrage


In den letzten Wochen ist es gottlob wärmer geworden und so konnte ich ein intensiveres KK-Training beginnen. Vor wenigen Tagen hatte ich nun in meinem Verein eine kleine Auseinandersetzung, von der ich ehrlich gesagt nicht erwartet hätte, sie jemals führen zu müssen. Ein Vorstandsmitglied hatte mich auf meine Wettkampfpläne für dieses Jahr angesprochen. Von dort aus entwickelte sich das Gespräch dann hin zu den geschossenen Disziplinen und den dafür benötigten Waffen. Als ich dabei erwähnte, daß ich mir in etwa einem Dreivierteljahr eine Kleinkaliber-Sportpistole kaufen wolle, brach es aus dem Mann heraus: Die von mir genannten Modelle - Baikal IZh-35, Feinwerkbau AW 93, Ruger Mk. III oder Hämmerli X-esse - seien allesamt ungeeignet. Hingegen sei die Walther GSP das Nonplusultra. Wer ein echter und ernsthafter Sport-Schütze sei, kaufe sich keinen "Billigschund", sondern gleich eine "richtige" Sportpistole wie die Walther oder die Hämmerli SP 20.

An dieser Stelle habe ich das Gespräch abgebrochen und auf ein anderes Thema gelenkt. Eine solche Auseinandersetzung ist doch sinnlos, zumal der gute Mann selbst hauptsächlich Gewehrschütze ist und sich auf dem Pistolenmarkt offenkundig nicht auskennt. Er faselte nämlich noch irgendetwas von KK-Pistolen der Firma Steyr. Solche Waffen sind mir jedoch nicht bekannt; Steyr Sport stellt nur Druckluftwaffen her. Die Feinwerkbau war ihm hingegen völlig unbekannt, er hat bei der Nennung nur abgewunken. Glücklicherweise hat mir eine Anfrage auf Co2air.de schon eine erste Hilfestellung hinsichtlich der Modellwahl gegeben, so daß ich auf derart zweifelhafte, mit sanftem Druck erteilte Ratschläge nicht angewiesen bin.

Besonders beunruhigt mich, daß es sich bei meinem Kontrahenten um einen relativ jungen Mann Mitte 30 handelt, nicht um einen alten, engstirnigen Funktionär. Bereits im Dezember mußte ich feststellen, daß er Interessenten für eine Vereinsmitgliedschaft ausschließlich auf die olympischen Disziplinen aufmerksam macht und so die DSB-Sportordnung sowie die Liste B des Landesschützenverbandes künstlich verengt. Ärgerlich ist auch diese künstliche Unterscheidung zwischen "richtigen Sportschützen" und anderen Schützen. Das ist doch Quatsch.
Es ist zu befürchten, daß dies nicht die letzte Auseinandersetzung war, die ich mit ihm führen mußte. Ärgerlich ist nur, daß er mit zu denen gehört, die die Bedürfnisanträge für die WBK bearbeiten.





PS: Die Fa. Baikal/Ishmech hat auf der IWA 2011 erneut den Prototypen einer neuen KK-Pistole namens MP-438 ausgestellt (siehe obiges Video). Diese Waffe kann als Nachfolgemodell der oben bereits genannten MP-35 angesehen werden. Bleibt nur noch die Frage, wann diese Neuerscheinung in Serie gehen und zu welchem Preis sie auf dem deutschen Markt erscheinen wird.


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Foto: Khajjathefang/Photobucket.
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