Dienstag, 14. Dezember 2010

Das Schützenduell


Beim Lesen der Liste B des Landesschützenverbandes Sachsen-Anhalt ist mir unter den Nummern ST 8.1 und 8.2 eine interessante Disziplin aufgefallen: das Schützenduell. Dies ist ein Mannschaftswettkampf, der sowohl mit Luft- als auch mit KK-Gewehren ausgetragen werden kann. Der dort beschriebene Ablauf ist wie folgt:
"Zwei Mannschaften zu je drei Schützen nehmen mit ihrer Waffe in einem bestimmten Abstand (max. 25 m) hinter der Feuerlinie Aufstellung. Das Gewehrschloss muss geöffnet sein.
Auf ein Startkommando laufen beide Mannschaften gleichzeitig los. Jedem Wettkämpfer stehen an der Feuerlinie drei Patronen zur Verfügung. Jede
Mannschaft hat auf der einzigen vor ihren Schießbahnen befindlichen Klappscheibenanlage drei offene Klappscheiben (1., 3. und 5. Klappscheibe). Jeder Schütze einer Mannschaft schießt liegend auf lediglich eine dieser offenen Klappscheiben.
Hat eine Mannschaft die drei Klappscheiben in ihrer Anlage getroffen, so wird auf ein Haltekommando das Schießen eingestellt. Nach Kontrolle der
Sicherheit (Schloss auf und Patronenlager frei) durch die Standaufsicht können die Wettkämpfer den Stand verlassen."



Das Schützenduell vereint Konzentration und Bewegung und ist damit gewissermaßen eine Sparversion des Sommerbiathlon. Tatsächlich reichen die Wurzeln dieser Disziplin weit zurück. Ebenso wie der Biathlon ist es ursprünglich als wehrsportlicher Wettbewerb entstanden und wurde so u.a. in der DDR gepflegt. Damals war der Ablauf allerdings ein wenig anders:
"Das Schützenduell ist ein Mannschaftswettkampf (vier Wettkämpfer, von denen jeweils drei starten). Die drei Schützen haben eine Laufstrecke von 25 m zurückzulegen und dann mit je drei Schuß über Kreuz die 50 m entfernten Scheiben der anderen Mannschaft zu treffen."




So die Beschreibung in einer GST-Publikation aus den 1980er Jahren.




In Ostdeutschland wird das Schützenduell nach wie vor gepflegt, z.B. in Leipzig und in Dessau. Doch nicht nur hierzulande, auch in Polen ist das der Fall, wie die untenstehenden Fotos von einem Reservistenwettkampf zeigen. Eine m.E. nette Abwechslung zum eintönigen Schießbetrieb. für die es keiner besonderen baulichen Vorbereitung bedarf.







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