Seit etwa einem Vierteljahr trainiere ich - wie schon einmal berichtet - intensiver mit der Luftpistole. Das macht viel Spaß und ich kann meine Leistungsentwicklung nachvollziehen (siehe auch das Diagramm unten). Von einer kontinuierlichen Steigerung kann leider keine Rede sein, vielmehr kurve ich - je nach Tagesform - bei etwa 200 von 360 möglichen Ringen herum. (Mangels Verein nehme ich nur an einem Fernwettkampf teil, wo 30-Schuß-Programme auf 12er Ringscheiben geschossen werden.)
Doch vorgestern hatte ich ein außergewöhnliches Erlebnis: Um 7 Uhr aufgestanden und um 8 Uhr, noch vor dem Frühstück, mit dem Schießen begonnen. Und das Ergebnis war mit 248 Ringen für meine bescheidenen Verhältnisse außergewöhnlich hoch. Meine Form war am Samstag auch überdurchschnittlich gut. Heute früh wollte ich dieses Ergebnis wiederholen - und bin gescheitert (184 - autsch!). Die große Hitze mit all ihren Begleiterscheinungen hat mittlerweile Spuren hinterlassen.
Derart durch den eigenen Erfolg motiviert, hatte ich mir am Wochenende die Berichte vom Weltcup angesehen, welcher letzte Woche in der serbischen Hauptstadt Belgrad stattgefunden hat und der der letzte große Test vor der am 30. Juli beginnenden Weltmeisterschaft war. Und ich muß sagen, daß die Öffentlichkeitsarbeit der ISSF vorbildlich ist. Nicht nur schriftliche Berichte und Bilder von den Wettkämpfen, auch (sachkundig kommentierte) Videos von den Finalrunden, Interviews usw. Die Liveübertragungen per Webstream auf der ISSF-Homepage haben zwar nicht funktioniert, doch können immerhin die Videos angeschaut werden.
Die ISSF nutzt die Möglichkeiten des Web 2.0 adäquat: Facebook, Twitter, Youtube. Dabei kommt es nicht darauf an, irgendwie präsent zu sein, sondern regelmäßig aktuelle Infos zu publizieren. Davon sollte sich der Deutsche Schützenbund eine dicke Scheibe abschneiden, wirkt doch dessen Öffentlichkeitsarbeit (zumindest auf mich) oft sehr behäbig, altbacken und funktionärslastig. Hoffen wir, daß die ISSF auch während der WM das Fehlen von Berichterstattung klassischer Medien durch ihre eigenen Aktivitäten ausgleichen kann.
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