An einem der schönsten Plätze in
St. Petersburg, am Strelka (dt.: Spitze) genannten Ostufer der
Wassiljewskij-Insel, befindet sich das
Zentrale Marinemuseum der Rußländischen Föderation. Untergebracht im Gebäude der
alten Börse, gleich neben der
Kunstkammer und gegenüber dem
Winterpalais (auf der anderen Newaseite) gelegen, kann das Museum selbst auf eine zweihundertjährige Geschichte zurückblicken. Bereits unter Zar
Alexander I. hatte die Sammlung maritimer Exponate begonnen.
Die heutige Dauerausstellung beginnt im zentralen Saal, in dem die Geschichte der
russischen Flotte von ihrer Gründung unter
Peter dem Großen bis zum Ersten Weltkrieg dargestellt wird. Einer der Höhepunkte ist hier der Russisch-japanische Krieg. Neben Dokumenten, Bildern und Texten sind auch Waffen und andere maritime Exponate ausgestellt. Dazu kommen im ganzen Museum noch zahlreiche Schiffsmodelle und Dioramen in unterschiedlichen Maßstäben.
In zahlreichen kleineren Räumen schließt sich dann die Geschichte der russischen Flotte während des 1. WK, die Revolutionen 1917 und die sowjetische Marinegeschichte an, wobei ein Schwerpunkt auf dem Zweiten Weltkrieg liegt. Darüberhinaus finden im 2. Obergeschoß bisweilen Sonderausstellungen statt.
Beim Durchgehen merkt man, daß das Museum noch weitgehend dem Konzept aus der Sowjetunion entspricht. An einigen Stellen sind zwar deutlich sichtbare Änderungen vorgenommen worden, eine grundlegende Überarbeitung steht aber noch aus. Einer der Gründe dafür liegt in der unsicheren Zukunft des Museums, denn Gerüchten zufolge soll es mittelfristig in ein anderes Gebäude (vermutlich in Neu Holland) umziehen, um die wertvolle Immobile im Stadtzentrum freizumachen. Ob und ggf. wann diese Idee umgesetzt wird, ist freilich noch völlig ungewiß – gerade im Hinblick auf die derzeitige Finanzkrise, wo auch in Rußland die – ohnehin nicht sehr üppigen – Staatsausgaben zurückgefahren werden. Somit wird das Marinemuseum noch wohl eine Weile an seinem derzeitigen Standort verbleiben.
Neben dem zentralen Marinemuseum sind für an der Marine- und Seefahrtsgeschichte noch weitere Museen in der Stadt zu empfehlen: der
Kreuzer "Aurora", das
U-Boot "Narodolowez", der
Eisbrecher "Krassin" und das
Museum der Arktis und Antarktis.
Anschrift: Birschewaja Ploschtschad 4
(
Link bei Google Maps)
Nächste
Metrostation: Wassileostrowskaja
Weiterführende Links:
Offizielle Seite (russ.)
Infoseite (russ.)
Das Marinemuseum bei Russland Aktuell (dt.)
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen