Donnerstag, 10. März 2011

Konflikt um Lichtpunktgewehre in Bremen


Die zahlreichen Landtagswahlen des Jahres 2011 werfen ihre Schatten voraus. Am 22. Mai wird es auch in Bremen soweit sein. In guter Vorbereitung dieser Wahlen erinnert uns die SPD wieder daran, welche Parteien von den deutschen Legalwaffenbesitzern nicht gewählt werden sollten. Zuletzt in Sachsen-Anhalt, nun in der Hansestadt Bremen. Konkret geht es um das "Schießen" mit Lichtpunktgewehren, das wegen der rigiden Altersgrenzen in § 27 WaffG der langsamen Heranführung von Kindern an den Schießsport dienen soll.

Der Weserkurier berichtet:
"[...]

Schießen als Schulunterricht? Was viele nach Amokläufen in den vergangenen Jahren für undenkbar halten, wird bei einigen Schützenvereinen offenbar zur Mitgliederwerbung in Erwägung gezogen. Sie setzen sogenannte Lichtpunktgewehre ein, um Kinder für den Schießsport zu gewinnen.

Björn Tschöpe, SPD-Fraktionschef hält das für skandalös: „Ich bin strikt dagegen, dass Kinder an den Umgang mit Schusswaffen gewöhnt werden.“ Das Thema soll in der nächsten Bürgerschaftssitzung diskutiert werden, Tschöpe kündigt bereits ein mögliches Verbot an.

Erst vor wenigen Tagen hat der Schützenverein Schwanewede im direkten Bremer Umland sein Lichtpunktgewehr (LPG) präsentiert. Das Gewehr soll dazu dienen, so der dortige Schießsporttrainer, um „kindliche Neugier und Reiz“ in vernünftige Bahnen zu lenken. Das Lichtpunktgewehr schießt mit einem leichten Laserstrahl und ist deshalb auch für Jungen und Mädchen erlaubt, die jünger als zwölf Jahre sind. Wunsch der Schwanweder Schützen ist es, mit einer mobilen Anlage LPG-Training an Schulen anzubieten.

Neu ist das nicht. Es gibt Grundschulen in anderen Bundesländern, die das Schießen mit dem Lichtpunktgewehr in den Unterricht aufgenommen haben. Björn Tschöpe kann das nicht nachvollziehen: „Skandalös ist schon, dass in Deutschland Mordwaffen legal als Sportwaffen verwendet werden dürfen. Jetzt auch noch gewerbsmäßig Grundschulkinder an Geräte zu gewöhnen, welche Gewehren zum Verwechseln ähnlich sehen, lässt erkennen, dass Teile des organisierten Schützenwesen völlig Maß und Mitte verloren haben. Waffen oder waffenähnliche Gegenstände haben an unseren Schulen nichts verloren.“

[...]"
Erfreulich ist ferner, daß die Waffengegner offen ihr wahres Gesicht zeigen. Es geht nicht um angebliche "Sportmordwaffen", sondern um die Beseitigung des Schießsports an sich - selbst in seiner rudimentärsten Form, dem Lichtschießen, das etwa im Modernen Fünfkampf als Alternative zum richtigen Schießen propagiert wird.

Einen hervorragenden Kommentar zu diesem Vorgang, dessen Lektüre ich dringend empfehle, hat der Nutzer "Murmelchen" im Meisterschützen-Forum verfaßt.

Ansonsten kann man nur hoffen, daß die deutschen Sportschützen, Jäger, Sammler usw., die in diesem Jahr zu Wahlen aufgerufen sind, diese Positionen bei ihrer Stimmabgabe berücksichtigen werden. In vier oder fünf Jahren könnte es zu spät sein.


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Foto: www.bsg-od.de.
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