Freitag, 22. Oktober 2010

Blutrache

Stuttgart Gerichtsgebäude

Warum überrascht mich diese Nachricht nicht:
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Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa hat der Vater eines der beim Amoklauf am 11. März 2009 in der Albertville-Realschule in Winnenden getöteten Schülers von einem möglichen Anschlag auf den 51-Jährigen gesprochen. Im Raum stehe Blutrache, heißt es in Sicherheitskreisen. In einer Vernehmung habe der Mann Jörg K. und dessen ganzer Familie gedroht.

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"Wir nehmen die Bedrohungslage gegen den Angeklagten sehr, sehr ernst", sagte Verteidiger Hubert Gorka. Ob am kommenden Dienstag verhandelt wird, konnte der Jurist nicht sagen. Die für den Personenschutz zuständige Polizei in Waiblingen wollte gestern keine Stellungnahme abgeben. Ein Sprecher sagte aber, die polizeilichen Maßnahmen zum Schutz des Angeklagten seien "modifiziert" worden. Der 51-jährige Unternehmer lebt mit seiner Frau und einer Tochter an einem geheimen Ort mit einer anderen Identität.

Die Familie hatte bereits nach der Bluttat des 17-jährigen Sohnes Morddrohungen erhalten. Auffällig für Prozessbeobachter war bereits, dass vor einer Woche die Sicherheitsmaßnahmen beim Eintritt in den Gerichtssaal am Stuttgarter Landgericht plötzlich weiter verschärft worden waren.

[...]"
Schon mehrfach habe ich den lautstark in der Öffentlichkeit auftretenden Hinterbliebenen eine psychische Störung attestiert und mußte mir dafür harsche Kritik gefallen lassen. Das reichte bis zum Vorwurf, ich würde Haß gegen diese Menschen verbreiten. Nun haben sie sich selbst desavouiert, denn ihr archaisches Rachebedürfnis beschränkt sich nicht nur auf politische und juristische Aktionen, nein, jetzt soll sogar Blut fließen. Doch paßt das alttestamentarische "Auge um Auge, Zahn um Zahn" hier nur bedingt, denn der Amokläufer ist bereits tot und sein Vater soll nun den Ersatzsündenbock spielen.

Auf der Webseite des Aktionsbündnis' Winnenden findet sich übrigens keine Distanzierung von der angedrohten Blutrache. Offenbar empfinden Hardy Schober und Gisela Mayer eine klammheimliche Freude darüber. Bleibt nur noch eine Frage: Wie werden die Medien reagieren? Werden sie dem ABW gewogen bleiben und weiter dessen Propaganda betreiben oder wird es eine Absetzbewegung geben? Wir werden sehen ...


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